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Sabine Scholz-de Wall, 15. November 2024
Livestream mit anschließendem Gespräch zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November 2024
Der 20.11. ist der Internationale Tag der Kinderrechte. Vor 35 Jahren wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Weltweit treten an diesem Tag Kinder und Jugendliche zusammen mit UNICEF für ihre Rechte ein. Das Team von Hinter guten Türen möchte all jene unterstützen, die sich für Kinderrechte stark machen - und auf die lebenslangen Folgen von Gewalt in der Erziehung hinweisen. Deshalb läuft Hinter guten Türen am 20.11. um 19 Uhr als Livestream.
Im Anschluss wird ein Gespräch mit Julia Beerhold (Filmautorin), Rainer Rettinger (Deutscher Kinderverein) und Cordula Stratmann als besonderem Gast übertragen. Per Chat können Fragen an die drei gestellt werden, die live beantwortet werden. Versprochen wird ein Abend voller Emotionen.
Wie funktioniert das?
Zum Film: Die kleine Julia ist drei Jahre alt, als ihr Vater sie blutig schlägt. Noch im selben Winter schickt ihre Mutter sie zum ersten Mal ins Kinderheim – zur Erholung, wie sie sagt. Julias Eltern gaben vor, ihre Kinder zu lieben, und die Kinder glaubten ihnen. Weder Gewalt noch Vernachlässigung waren für sie ein Widerspruch. Doch die Folgen des Erlebten prägen Julia ein Leben lang.
Als erwachsene Frau kehrt sie in ihr Elternhaus zurück. Sie ist als Schauspielerin und Aktivistin ihren eigenen Weg gegangen und will nun gemeinsam mit ihrer Mutter die traumatische Kindheit aufarbeiten. Sie will verstehen: Wie kann man jemanden schlagen, den man liebt? Und wie kann sie Frieden mit der Vergangenheit schließen, ohne sich selbst zu verraten? Oder wie kann sie sich aus den Verstrickungen befreien und das Muster durchbrechen?
Julias sehr persönlicher Film findet beeindruckende Antworten auf Fragen, die weit über ihr eigenes Schicksal hinausgehen.
Content Warning: Beschreibungen direkter körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt gegen Kinder.
Sabine Scholz-de Wall, 23. Oktober 2024
Lesung mit Lena Högemann
zum Roses Revolution Day am 25. November 2024
Am 25. November findet in Hannover im Freizeitheim Vahrenwald eine Lesung mit Lena Högemann statt, zu der die Kaiserschnittstelle anlässlich des Roses Revolution Day 2024 herzlich einlädt. Als weitere Gäste werden Bettina Schöne, M.Sc. Hebammenwissenschaft, Dozentin an der FHM Hannover, Susanne Huhndorf, 2. Vorsitzende des Hebammenverbandes Nds. e. V., Angela Becker, Hebamme aus Hannover sowie eine betroffene Mutter erwartet.
Es moderiert die Journalistin Hanna Legatis, als Schirmfrau konnte Petra Mundt, die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover, gewonnen werden.
Am 29.November stellt Lena Högemann ihr Buch in Wilhelmshaven im Hans Beutz Haus vor.
Eine ausführliche Beschreibung beider Veranstaltungen und die Verlinkung zur Anmeldung findet sich bei den Veranstaltungshinweisen.
Sabine Scholz-de Wall, 07. November 2024
Überblick für Fachpersonal zu den Angeboten in der Region Hannover bei der Hebammenzentrale abrufbar
Bei der Hebammenzentrale der Region Hannover ist ab sofort ein Handlungsleitfaden erhältlich, der einen Überblick zu postpartalen Krisen und psychischen Erkrankungen gibt und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt. Zudem sind Unterstützungsangebote und Kontaktdaten von Hilfestellen in der Region Hannover aufgelistet.
Da der Leitfaden ausschließlich für Fachpersonal gedacht ist, steht er nicht zum freien Download zur Verfügung, kann aber jederzeit auf Anfrage als PDF-Datei zugesandt werden.
Sabine Scholz-de Wall, 07. November 2024
Unter der Regie des Landes Niedersachsen wurde gemeinsam mit dem NDR und der Niedersächsischen Landesmedienanstalt am 5. November im NDR-Landesfunkhaus in Hannover zum 23. Mal der Juliane Bartel Medienpreis verliehen. Moderiert von Christina Saß wurden in 4 Kategorien (Shorts, Doku visuell, Doku Audio und Fiktion & Entertainment) Beiträge ausgezeichnet, die die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren.
Durch kurze Plots konnte das Publikum jeweils für ein kleines Stück in die nominierten Beiträge blicken und sich von der hohen Qualität der Arbeiten überzeugen, die der Jury die Auswahl der Preisträger:innen (20 Beiträge aus 145 Einreichungen) sehr schwer gemacht hat.
In der Kategorie "Shorts" erhielt Lisa-Marie Idowu den Preis für ihren Instagram-Beitrag "Chatbot Karrieretipps: 300.000 Euro teure Vorurteile". Mit Ulrike Bremer und Susanne Binninger wurden in diesem Jahr erstmals zwei Siegerinnen in der Kategorie "Doku Visuell" gekürt. Unter dem Titel "Helfen gegen Widerstände - Die Ärztinnen von Montfermeil" erzählt Ulrike Bremer von den Mitarbeiterinnen einer gynäkologischen Abteilung eines französischen Krankenhauses, die schwangeren obdachlosen Frauen eine bessere medizinische Versorgung ermöglichen. Im Film von Preisträgerin Susanne Binninger geht es um die Lebensrealität von Frauen im Bereich der Pflege. Sophie Rauch und Floris Asche erhielten für ihren Podcast "Diagnose Unangepasst - Der Albtraum Tripperburg" über gewaltsame und missbräuchliche Maßnahmen in DDR-Einrichtungen für Sexualkrankheiten den Preis in der Kategorie "Doku Audio". Ebenfalls ausgezeichnet wurde Sebastian Colley für die Folge "Kroymann - Ist die noch gut?" über Schauspielerin Maren Kroymann in "Fiktion und Entertainment". Der Sonderpreis der Jury ging in diesem Jahr an Yasmina Hamlawi für ihren Beitrag "Perle - Der Weg zurück zur körperlichen Unversehrtheit" über Frauen, die in ihrer somalischen Heimat als Mädchen beschnitten wurden.
Zu Gast war auch die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Dr.in Christine Arbogast. Sie betonte die wichtige Rolle von starken weiblichen Vorbildern für die Entwicklung von Mädchen und jungen Frauen, die dazu ermutigen, neue Wege zu gehen und mit veralteten Rollenbildern zu brechen. Da Medienformate und Social-Media-Kanäle nicht selten unrealistische und stereotypische Körperbilder bewerben, erachtet sie die Vielfalt in der medialen Darstellung von Frauenkörpern als wichtig für eine gesunde und selbstbewusste Entwicklung von Frauen. Durch die musikalische Untermalung mit Musikbeiträgen von
Sobi wurde die Veranstaltung abgerundet.
Sabine Scholz-de Wall, 05. November 2024
Am 29. Oktober trafen sich auf Initiative des Niedersächsischen Hebammenverbandes e.V. (HVN) Interessierte aus vielen unterschiedlichen Berufsgruppen in Hannover, um über die Zukunft der Geburtshilfe in Hannover ins Gespräch zu kommen. Nach der Begrüßung durch die beiden Vorsitzenden des HVN, Hilke Schauland und Susanne Huhndorf, gab es einen kurzen Input zu den Inhalten des 9. Nationalen Gesundheitsziels. Obwohl dies schon 2017 veröffentlicht wurde, machten Hilke Schauland und Susanne Huhndorf deutlich, dass es nach wie vor an vielen Stellen kleine und auch größere Handlungsbedarfe gibt, um die im Gesundheitsziel festgeschriebenen Teilziele zu erreichen.
Zum Einstieg der Podiumsbeiträge wurde ein Statement von Mother Hood e.V. verlesen, da krankheitsbedingt leider keine Vertreterin anwesend sein konnte. Danach trug Kristina Quakulinski die Perspektive und das Angebot der Frühen Hilfen vor, Dr. Lars Brodowski äußerte sich aus ärztlicher Perspektive für die MHH, Bettina Schöne sprach für die Fachhochschule des Mittelstandes und Birgit Ballweg, Regionspolitikerin für das Bündnis 90/Die Grünen und Ernesto Nebot Pomar von der SPD äußerten sich aus der Perspektive der Politik. Hilke Schauland sprach für den HVN aus Sicht der Hebammen. Zentrales Element war in allen Wortbeiträgen das Erreichen einer höchstmöglichen Zufriedenheit der (werdenden) Eltern, die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Bedarfe mit dem Ziel einer angemessenen und sicheren Versorgung und einer individuellen, frauzentrierten Geburtshilfe. Auch das Konzept des Hebammenkreißsaals wurde thematisiert. Hier ist politische Unterstützung sehr wichtig, um dieses Angebot in allen geburtshilflichen Abteilungen der Region Hannover aufbauen zu können.
Leider gab es krankheitsbedingt sowohl auf dem Podium als auch im Publikum einige Absagen. Dies tat aber der lebhaften Diskussion, die der Präsentation der Statements folgte, keinen Abbruch und es konnten einige weitere Schritte vereinbart werden, die das Netzwerk mit starker Stimme aktiv in die Umsetzung bringen möchte. Hierzu gehört zum Beispiel die Suche nach einer guten Strategie zur regelhaften Nachbesprechung der Geburten, damit Eltern das Geburtserlebnis besser verstehen und verarbeiten können.
Am Ende der Veranstaltung stellte Susanne Huhndorf eine Vereinbarung für die Weiterführung der Netzwerkarbeit vor. Neben dem erklärten Willen zur Mitarbeit sind hier eine Bedarfsanalyse, Ziele und die Evaluation der Maßnahmen festgeschrieben. Es wurde ein Ausblick auf einen virtuellen Folgetermin gegeben und bei Häppchen und informellen Gesprächen klang die Veranstaltung aus.
Sabine Scholz-de Wall, 29. Oktober 2024
Die Hebammen im Kreißsaal Großburgwedel hatten für den 28. Oktober die freiberuflichen Hebammen aus dem Umland eingeladen. Die Abteilung hat derzeit trotz eines sehr an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Frauen und Familien ausgerichteten Konzeptes sehr niedrige Geburtenzahlen, da viele Schwangere trotz normal verlaufender Schwangerschaft zur Geburt die Nähe einer Kinderklinik wünschen und ihr Kind nicht in einem Level 4-Haus zur Welt bringen möchten.
Dies verdeutlicht einmal mehr den dringenden Bedarf für einen Wandel in der Schwangerenbetreuung. Wenn es gelingt, diese Lebensphase als physiologisch zu betrachtenden und Frauen ohne besonderen Überwachungsbedarf nicht unbegründet mit Untersuchungen zu verunsichern, ist der Grundstein dafür gelegt, dass auch das Vertrauen auf einen physiologische Geburtsverlauf entstehen kann und Level 4-Kliniken als ein sicherer Geburtsort empfunden werden, der sie definitiv sind.
Das Treffen bot die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der nördlichsten und kleinsten der drei geburtshilflichen Abteilungen des Klinikum Region Hannover zu besichtigen und über das geburtshilfliche Konzept des Großburgwedeler Teams in den Austausch zu kommen. Die leitende Hebamme Friederike Berger stellte unterstützt von ihren Kolleginnen und Chefarzt Dr. Aref Alemi das Betreuungskonzept vor. Durch die sehr gute Stellenbesetzung und zusätzliche Unterstützung durch zwei Beleghebammen ist fast ausnahmslos eine Eins-zu-eins-Betreuung der Gebärenden möglich. Die freiberuflichen Hebammen nutzen die Gelegenheit, um Fragen z.B. zur CTG-Überwachung, zur Abnabelung und zum Schmerz- und Stillmanagement zu stellen. Positiv beeindruckt ging die Runde auseinander mit der festen Überzeugung, dass die kleine Abteilung als wichtiges Angebot für den Erhalt einer vielfältigen geburtshilflichen Landschaft unbedingt erhalten bleiben muss.
Laura Babbick, 21. Oktober 2024
17. Oktober - Beschluss des Krankenhausreformgesetzes
Nach dem Beschluss des Krankenhausreformgesetzes (KHVVG) im Bundestag am 17. Oktober 2024 wird der Hebammenkreißsaal zum ersten Mal gesetzlich verankert und soll finanziell gefördert werden. Für den Hebammenkreißsaal wird eine eigene Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) eingeführt, um Qualitätsstandards zu definieren. Zudem wird eine Kommission unter Beteiligung von Hebammen eingesetzt, um verbindliche Vorgaben zur Personalbemessung in der klinischen Geburtshilfe zu erarbeiten. Die Reform unterstützt die Eins-zu-eins-Betreuung durch Hebammen und fördert hebammengeleitete Kreißsäle, um eine qualitativ hochwertige Geburtshilfe zu ermöglichen. Der Deutsche Hebammenverband begrüßt diesen Beschluss des Krankenhausreformgesetztes. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Deutschen Hebammen Verbandes.
Sabine Scholz-de Wall , 14. Oktober 2024
15. Oktober - Jährlicher internationaler Gedenktag
Der 15. Oktober eines jeden Jahres ist der Gedenktag der Sternenkinder. Seinen Ursprung hat dieser Tag in Amerika und Kanada, wo eine Initiative den 15. Oktober als "Pregnancy and Infant Loss Remembrance Day" etabliert hat. An diesem Tag wird allen Kindern gedacht, die in der Schwangerschaft, während oder kurz nach der Geburt starben.
Um 19 Uhr Ortszeit werden zum Gedenken an die Sternenkinder Kerzen entzündet. Der Gedenktag soll das öffentliche Bewusstsein für die schätzungsweise ein Viertel der Personen und Familien schärfen, deren Leben durch den Tod ihres Kindes während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder im Säuglingsalter unwiderruflich verändert wurde. Er soll zu mehr Forschung und Verständnis beitragen, um den Hinterbliebenen zu helfen, den Verlusts ihres Kindes zu verarbeiten und die Trauer auf gesunde Weise in ihr Leben zu integrieren.
Sabine Scholz-de Wall, Laura Babbick & Finnja Lindemann • 10. Oktober 2024
Fachtag des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt
Können Hebammenkreißsäle ein wichtiger Beitrag zur Lösung für die akuten Personalengpässe in der geburtshilflichen Versorgung sein und gleichzeitig die Qualität in der Geburtshilfe steigern? Welche politischen und strukturellen Rahmenbedingungen sind notwendig, um Hebammenkreißsäle flächendeckend zu implementieren und als festen Bestandteil der klinischen Geburtshilfe zu etablieren?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmete sich am 01. Oktober 2024 die Veranstaltung „Politische Konzeption von Hebammenkreißsälen in Niedersachsen – Strategien zur flächendeckenden Implementierung“. Ziel war es, die Herausforderungen der Implementierung und Potenziale von Hebammenkreißsälen für die Geburtshilfliche Versorgung in Niedersachsen zu diskutieren und Wege zur Umsetzung aufzuzeigen. Organisiert wurde die Veranstaltung in Kooperation mit dem Hebammenverband Niedersachsen e.V., dem Aktionsbündnis Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen, Mother Hood e.V. und dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung.
Julia Hinrichs, Hebamme im (Hebammen-)Kreißsaal Gehrden im Klinikum der Region Hannover, trug zum Einstieg der Veranstaltung einen persönlichen Geburtsbericht vor, der das Konzept des Hebammenkreißsaals aus Sicht einer Gebärenden beleuchtete. Für die „frischgebackene“ Mutter waren „der Klinik-Kontext sowie die Möglichkeit, im Notfall zügig medizinische Hilfe zu erhalten“ wichtige Kriterien und „die optimale Lösung, um in einem persönlicheren Kreis zu gebären und trotzdem medizinisch optimal eingebunden zu sein.“ Im Anschluss folgte ein Impulsvortrag von Andrea Köbke vom Deutschen Hebammenverband e.V., die das Konzept des Hebammenkreißsaals als zukunftsweisend für die Geburtshilfe vorstellte. Sie hob hervor, dass hebammengeleitete Kreißsäle eine sinnvolle Ergänzung zum interdisziplinären geburtshilflichen Angebot in Kliniken darstellen und dazu beitragen, den zunehmenden Fachkräftemangel zu entschärfen und eine hohe Betreuungsqualität zu gewährleisten.
In Deutschland existieren bereits wichtige Rahmenbedingungen, die dieses Modell unterstützen, wie die S3-Leitlinie zur vaginalen Geburt am Termin und das 9. Nationale Gesundheitsziel rund um die Geburt. Der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung enthält eine klare Formulierung: dort wird beschrieben, dass eine „wohnortnahe und für Mütter und Kinder zugleich sichere Geburt“ höchste Priorität hat und dass in Anlehnung an das nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ der Hebammenberuf gestärkt werden soll. Zudem sollen „Fördermöglichkeiten des Landes für ambulante und außerklinische Geburtshilfe sowie für hebammengeleitete Kreißsäle“ geprüft werden.
Ein maßgeblicher Grund für die Implementierung von Hebammenkreißsälen ist die Evidenz über die positiven Effekte von hebammengeleiteter Geburtshilfe. Mit der Refinanzierung der Hebammenstellen, die ab dem 01.01.2025 über das Pflegebudget sichergestellt wird, ist die Basis geschaffen, die Stellenpläne im klinischen Setting finanziell abgesichert auszubauen und die 1:1- Betreuung durch Hebammen zu ermöglichen.
Im Anschluss sprach Staatssekretärin Dr.in Christine Arbogast ein Eröffnungsstatement, das die Podiumsdiskussion einleitete. Es sei zentral, die Autonomie der Frauen zu stärken und ihnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen rund um die Geburt zu vermitteln. Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett seien natürliche Prozesse, die keine ärztlichen Eingriffe erfordern, solange alles normal (ohne Risiko) verläuft. Diese Perspektive gehe jedoch oft im klinischen Alltag verloren. Es sei wichtig, anzuerkennen, dass Frauen ein Recht auf eine selbstbestimmte Geburt und eine gute und verlässliche Betreuung durch Hebammen haben, die eine Schlüsselrolle spielen. Die Krankenhausreform, so Dr.in Arbogast, soll einen Beitrag dazu leisten, dass Modelle wie der Hebammenkreißsaal zukünftig flächendeckend umgesetzt werden können.
Nach dem Eröffnungsstatement von Dr.in Arbogast bereicherten weitere Expert:innen, darunter Kimberley Schumacher von Mother Hood e. V., Hilke Schauland vom Hebammenverband Niedersachsen e. V., Dr. Karl-Heinz Noeding, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Helios Klinikum Hildesheim, sowie die Landtagsabgeordneten Dr.in Tanja Meyer (Bündnis 90/Die Grünen), Karin Emken (SPD) und Sophie Ramdor (CDU) die Podiumsdiskussion.
Hilke Schauland betont, dass die Schaffung des Zusatzangebotes Hebammenkreißsaal die Bedürfnisse von Schwangeren, Gebärenden und deren Familien stärker berücksichtigt. Die ganzheitliche Betreuung und die Verbesserung der Versorgungsqualität stehen dabei im Mittelpunkt. Die Implementierung sollte in allen Versorgungsstufen in der klinischen Geburtshilfe Berücksichtigung finden. Mit der Krankenhausreform wird die angestrengte geburtshilfliche Situation im Flächenland Niedersachsen noch weiter verschärft. Die fehlende Verankerung des Hebammenkreißsaals direkt im Gesetz sowie in der Leistungsgruppe, macht alternative Versorgungsangebote in Niedersachsen unmöglich. Der Hebammenkreißsaal sollte im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz mitgedacht werden. Andernfalls könnten durch weitere Schließungen Lücken im Versorgungssystem entstehen, die sich zu ernsthaften Problemen entwickeln.
Kimberley Schumacher von MotherHood hebt hervor, dass der Hebammenkreißsaal eine wertvolle Möglichkeit bietet, die Qualität der Geburtshilfe durch eine 1:1 Betreuung für Mütter und Kinder zu verbessern. Sie sieht die Zertifizierung als einen wichtigen Schritt, um diese Qualität weiter zu steigern. Gleichzeitig betont sie, dass auch Frauen mit gesundheitlichen Risikofaktoren in die Planung der Geburtshilfe einbezogen werden müssen, um deren bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen.
Dr. Karl-Heinz Noeding, Chefarzt der Helios Geburtsklinik in Hildesheim, betont, dass laut Hebammengesetz bei jeder Geburt eine Hebamme anwesend sein muss, wodurch jede Geburt im Grunde hebammengeleitet ist. Frauen, die abwägen, ob sie eine Hausgeburt wünschen, finden mit dem Angebot des Hebammenkreißsaals im Krankenhaus eine Alternative mit der gesamten medizinischen Infrastruktur für den Fall von Komplikationen oder dem Bedarf an Schmerzmitteln. Hebammenkreißsäle bieten s. E. großes Potenzial, Sicherheit für Mutter und Kind zu gewährleisten und ein positives Geburtserlebnis sowie die Bedürfnisse der Gebärenden in den Fokus zu stellen.
Frau Dr.in Meyer betont, dass es oft an Informationen fehlt, welche Möglichkeiten Frauen bei der Geburt haben. Besonders für jüngere Frauen und Erstgebärende ist es eine Herausforderung, zu wissen, wo sie Unterstützung finden und welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen. Hebammen spielen hier eine entscheidende Rolle, um Frauen von Anfang an zu begleiten und sicherzustellen, dass sie ihr Wahlrecht bei der Geburt auch wahrnehmen können. Der Hebammenkreißsaal sollte in der Krankenhausreform berücksichtigt werden, wie es auch im Koalitionsvertrag steht. Dabei müssen Konzepte für eine flächendeckende, gut erreichbare Geburtshilfe, insbesondere im ländlichen Raum, entwickelt werden.
Frau Emken betont, es ist wichtiger, die Bedürfnisse der Frauen mehr in den Fokus zu stellen und nicht die Risikofaktoren. Mit dem Hebammenkreißsaal wird ein Ort geschaffen, an dem eine 1:1 Betreuung möglich ist und der Zeit für die Geburt zulässt, wo großes Vertrauen vorhanden ist, das für eine Geburt wichtiger ist als maximale technische Möglichkeiten. Im Entschließungsantrag zur selbstbestimmten Geburt wird gefordert, die ambulante Hebammenversorgung zu stärken und passgenaue Angebote wie Hebammenzentren und hebammengeleitete Einrichtungen weiterzuentwickeln. Hebammenkreißsäle sind dabei ein zentraler Baustein.
Frau Ramdor weist darauf hin, dass sich das Land vorgenommen hat, Hebammenkreißsäle zu fördern, dass es jedoch derzeit noch kein entsprechendes Förderprogramm gibt. In anderen Bundesländern wie Hessen, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen existieren bereits seit Jahren Unterstützungsprogramme für die Implementierung von Hebammenkreißsälen. Auf Bundesebene wurde von der CDU/CSU am 24. September ein Antrag mit dem Titel „Geburtshilfe und medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zukunftsfest machen“ im Bundestag eingereicht. Die Anhörung der Debatte über die Zukunft der Geburtshilfe kann am 10. Oktober ab 18.15 Uhr verfolgt werden.
Frau Dr.in Arbogast beschreibt, es sei zentral, die Autonomie der Frauen zu stärken und ihnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen rund um die Geburt zu vermitteln. Frauen haben ein Recht auf eine selbstbestimmte Geburt und eine gute Betreuung durch Hebammen, die eine Schlüsselrolle spielen. Denn sie bleiben die wichtigsten und verlässlichsten Akteur:innen der Frauen. Die Krankenhausreform soll einen Beitrag dazu leisten, dass Modelle wie der Hebammenkreißsaal zukünftig flächendeckend umgesetzt werden können.
Aus dem Publikum kam als wesentlicher Aspekt die Frage auf, wie die Finanzierung und die strukturellen Rahmenbedingungen gestaltet werden müssen, um das Modell flächendeckend zu etablieren. Es gab den Hinweis auf die Förderkonzepte in anderen Bundesländern wie Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg und es wurde eine ähnliche Unterstützung auch für Niedersachsen gefordert. Gleichzeitig wurde die Notwendigkeit betont, den politischen Willen zur Umsetzung zu stärken und den Hebammenkreißsaal als festen Bestandteil der Geburtshilfe im Krankenhausversorgungsgesetz zu verankern. Abschließend wurde auch die Problematik der zunehmenden Ausdünnung des stationären geburtshilflichen Versorgungsangebotes durch Abteilungsschließungen angesprochen. Hier bedarf es dringend eines transparenten Konzeptes, welche Standorte in jedem Fall erhalten bleiben müssen, damit eine sichere und vielfältige geburtshilfliche Versorgung für alle werdenden Eltern in Niedersachsen weiterhin gewährleistet werden kann. Hilke Schauland brachte es auf den Punkt: „Damit aus Lücken keine Löcher im Versorgungssystem werden, muss nun gehandelt werden.“
Finnja Lindemann, Sabine Scholz-de Wall & Laura Babbick •
30. September 2024
Weltstillwoche 2024 - 30. September - 06. Oktober
In Deutschland besteht auch 30 Jahre nach der Gründung der Nationalen Stillkommission weiterhin deutlicher Bedarf an öffentlicher Fürsprache und politischer Unterstützung, gesellschaftlicher Aufklärung, umfassender Aus- Fort- und Weiterbildung des Fachpersonals sowie Forschung und Evaluation, damit Stillen gut gelingen kann. Darauf soll während der jährlich in der 40. Kalenderwoche stattfindenden Weltstillwoche in besonderem Maße aufmerksam gemacht werden.
Die globale Aktionswoche zur Förderung des Stillens und zur Sensibilisierung für Vorteile des Stillens für Mutter und Kind wurde 1992 von der World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) ins Leben gerufen und wird seither in über 120 Ländern gefeiert. Verschiedene Initiativen, Verbände und Akteur:innen leisten Aufklärungsarbeit und fördern stillfreundliche Rahmenbedingungen mit dem Ziel, Stillen als natürliche und selbstverständliche Ernährung für Säuglinge in den Mittelpunkt zu stellen und sowohl Familien und Gesellschaft über die durchweg positiven Effekte des Stillens zu informieren.
Stillen bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Muttermilch ist nicht nur die beste Nährstoffquelle für Babys, sondern unterstützt auch deren Immunsystem und bietet damit Schutz vor Infektionen wie z.B. Atemwegserkrankungen, Mittelohrentzündungen und Durchfall. Auch das SIDS-Risiko wird gemindert. Zudem sinkt für gestillte Kinder langfristig das Risiko von Übergewicht und Diabetes. Auch Mütter haben durch das Stillen einen gesundheitlichen Benefit, denn Stillen senkt das Risiko für eine Erkrankung an Diabetes Typ 2 sowie Brust- und Eierstockkrebs. Zudem stärkt Stillen die Bindung zwischen Mutter und Kind.
Die diesjährige Weltstillwoche, die vom 30. September bis 6. Oktober 2024 stattfindet, steht unter dem Motto „Stillfreundliche Strukturen. Für alle.“ Dieses Motto hebt die Notwendigkeit hervor, bessere Rahmenbedingungen für stillende Mütter zu schaffen, um sie in verschiedenen Lebensbereichen zu unterstützen. Von der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit spielen Gesundheitsfachkräfte wie Hebammen, Stillberater:innen und Ärzt:innen eine zentrale Rolle. Neben fachkundiger Unterstützung direkt nach der Geburt, bieten Initiativen, wie offene Stillcafés und Anlaufstellen in Familienzentren, wertvolle Hilfen für Mütter. Ziel ist es, allen Frauen Zugang zu stillfreundlichen Strukturen zu ermöglichen, egal wo sie sich befinden.
Es ist empirisch belegt, dass fast 90 Prozent der Mütter stillen möchten. Viele werden aber durch einen schwierigen Stillstart oder aufgrund von Fehlinformationen und mangelnden Beratungsangeboten frühzeitig entmutigt. Die WHO empfiehlt, Babys 6 Monate lang ausschließlich zu stillen und bis zum Alter von 2 Jahren während des Kostaufbaus das Stillen nach Bedarf fortzusetzen. Diese Empfehlung kann in Deutschland bisher nicht umgesetzt werden. Nur 68 Prozent der Mütter stillen ihr Kind nach der Geburt ausschließlich, in den kommenden Monaten sinkt diese Zahl noch deutlich ab und liegt nach vier Monaten nur noch bei 40 Prozent. Eine umfangreiche (gesellschaftliche) Aufklärung in Kombination mit guter praktischer Unterstützung kann dem entgegenwirken. Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben, betont: „Das richtige Anlegen des Babys ist entscheidend für ein erfolgreiches Stillen.“ Wie das geht, zeigt ein hilfreiches Video, das in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hebammenverband e. V. entstanden ist. Darüber hinaus bieten Verbände und Initiativen weitere Informationsmaterialien und Veranstaltungen während der Weltstillwoche an. Hier ist eine kleine Auswahl:
Netzwerk Gesund ins Leben:
Nationale Stillförderung:
Nationale Zentrum Frühe Hilfen:
Deutscher Hebammenverband:
Weitere News:
Sabine Scholz-de Wall • 23. September 2024
Bündnis Gute Geburt hofft auf Veränderungen
Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) geht weiter in die parlamentarische Beratung. Noch hofft das
Bündnis Gute Geburt auf Veränderungen. Der Lenkungskreis des Bündnisses Gute Geburt wandte sich dazu mit einem Brief an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses der demokratischen Parteien. Die
Sitzung ist öffentlich und wird auf
www.bundestag.de übertragen.
Eine persönliche Teilnahme ist nicht mehr möglich.
Sabine Scholz-de Wall • 20. September 2024
Mit Kinderrechten in die Zukunft
Der
Weltkindertag am 20. September steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. UNICEF Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk fordern die Politik
zum 70. Geburtstag dieses Tages auf, ihre Prioritäten verstärkt auf Kinder auszurichten, weil jeder junge Mensch eine große Chance für die Zukunft unserer Gesellschaft ist. Unabhängig von Herkunft und Aufenthaltsstatus hat jedes Kind das Recht, sich gut zu entwickeln und sein Leben gestalten zu können. Gerade in Zeiten großer Herausforderungen ist es besonders wichtig, in Kinder zu investieren und
die Kinder- und Menschenrechte als demokratische Gesellschaft gegenüber jeglicher Form von Diskriminierung zu verteidigen.
Laura Babbick • 19. September 2024
Rückblick auf unseren digitalen Fachtag
Gemeinsam stark – Eltern werden in herausfordernden Lebenslagen war das Thema des gemeinsamen digitalen Fachtags am 10. September 2024, welche in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Nds. und der Landeskoordinierungsstelle Frühen Hilfen stattfand. Mit einem Impulsvortrag von Professorin Dr.in Allmendinger, ehemalige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung und Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, startete der Fachtag mit einem umfassenden Bericht zu den Herausforderungen rund um die Geburt, die insbesondere für Menschen in ohnehin schwierigen Lebenslagen schnell überfordernd sein können. Die ernüchternden Zahlen zeigten: 41 Prozent der Alleinerziehenden (hauptsächlich Frauen) sind armutsgefährdet. Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf. Das macht es in Zeiten von Krisen sehr schwer für Eltern, die Kraft und die finanziellen Mittel aufzubringen, um ihre Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen lassen zu können. Armut, Wohnungsarmut und Migrationsgeschichte bedeuten auch für Kinder Abhängigkeit von staatlichen Leitungen mit der Folge von Ausgrenzungsprozessen. Segregationsprozesse zwischen bestimmten Personengruppen und ganzen Stadtteilen zeigen sich immer deutlicher und erschweren damit eine gelungene Integration. Einem niedrigschwelligen und barrierearmen Zugang zu Hilfe- und Unterstützungssystemen kommt daher zusammen mit einer guten interdisziplinären Vernetzung eine wichtige Rolle zu. Nach dem Impulsvortrag fanden zwei Foren-Runden statt, bei denen die Teilnehmenden die Möglichkeit hatten, themenspezifische niedrigschwellige Angebote kennenzulernen und über ihre Erfahrungen und Herausforderungen zu diskutieren. Die Foren deckten ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Armut, Flucht, psychische Gesundheit, Behinderungen und Wohnungslosigkeit im Kontext des Elternwerdens. Die Veranstaltung zeigte eindrücklich, dass insbesondere Eltern in schwierigen Lebenslagen auf passgenaue Unterstützungssysteme angewiesen sind. Dies erfordert nicht nur ein stärkeres Bewusstsein für ihre Bedürfnisse, sondern auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen und Einrichtungen. Die abschließende Fishbowl-Diskussion ermöglichte es den Teilnehmenden, ihre Eindrücke und Anregungen in den gemeinsamen Austausch einzubringen.
Die Tagung verdeutlichte: Nur gemeinsam und mit einem starken interdisziplinären Netzwerk können wir sicherstellen, dass auch Eltern in herausfordernden Situationen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen. Wir danken allen Teilnehmenden für die lebhafte Diskussion und den wertvollen Austausch!
Finnja Lindemann • 19. September 2024
Wir möchten unsere allerherzlichsten Glückwünsche zu diesem fünfjährigen Jubiläum aussprechen! Seit fünf Jahren leistet ihr, Christina Reinartz, TIna Fischer und Silvia Vihs, herausragende Arbeit in der Betreuung und Unterstützung von werdenden Familien und auch in der Vernetzung und Fortbildung der Hebammen in Hannover.
Eure Arbeit als Hebammen und Koordinatorinnen ist von enormer Bedeutung, und wir schätzen die Unterstützung und Expertise, die ihr den Familien bietet.
Wir freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreichen Wirkens und bedanken uns für euren unermüdlichen Einsatz!
Sabine Scholz-de Wall • 05.September 2024
Im Juni 2024 veröffentlichte die DHS ein Positionspapier zur strukturellen Prävention der Folgen des Alkoholkonsums und appellierte gemeinsam mit anderen Gesundheitsorganisationen an die Gesundheitspolitik, das Gesundheitssystem sowie relevante gesellschaftliche Akteure, mehr zu unternehmen, um den Alkoholkonsum und die damit verbundenen Folgen für Konsumierende, das soziale Umfeld und die Gesellschaft zu verringern.
Anlässlich des Internationalen Tages des alkoholgeschädigten Kindes am 09.09. macht die DHS als Bündnispartner:in der Initiative „Kinder ohne Alkohol & Nikotin“ darauf aufmerksam, dass Alkoholkonsumkonsum in der Schwangerschaft der Gesundheit ihres ungeborenen Kindes schwer schaden kann. Einen Grenzwert, unter dem jedes Risiko für das Kind ausgeschlossen werden kann, gibt es nicht. Deshalb sollten schwangere Frauen und Frauen mit Kinderwunsch komplett auf Alkohol verzichten.
Mehr als 10.000 Kinder pro Jahr kommen in Deutschland mit Schädigungen zur Welt, die auf mütterlichen Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Sie leiden unter lebenslangen körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. Auch Verhaltensauffälligkeiten und Schwierigkeiten in der selbstständigen Lebensführung können auftreten. Aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sind diese Schädigungen, die unter dem Begriff FASD (fetal alcohol spectrum disorder) zusammengefasst werden, durch Alkoholverzicht in der gesamten Schwangerschaft vollständig vermeidbar.
Der soziale Druck, Alkohol zu konsumieren, ist oft enorm. „Alkohol gilt hierzulande als Kulturgut. Wer keinen Alkohol trinkt, zum Beispiel bei Festen oder Feiern, kommt in Erklärungsnöte oder gilt als ‚Spaßbremse‘. Das betrifft auch Frauen. Ganz ungeachtet der Tatsache, dass sie vielleicht einen Kinderwunsch haben oder ein Kind erwarten und deswegen keinen Alkohol trinken wollen. Da müssen wir als Gesellschaft insgesamt umdenken. Und das nicht nur, um ungeborene Kinder und ihre Mütter zu schützen. Es sollte gesellschaftliche Normalität sein, „Nein“ zu Alkohol sagen zu dürfen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Denn: Alkohol schädigt nicht nur die Menschen, die ihn trinken. Das hohe Konsumniveau in Deutschland belastet auch das soziale Miteinander, die gesamte Bevölkerungsgesundheit und verursacht hohe volkswirtschaftliche Kosten“, sagt Christina Rummel, Geschäftsführerin der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen.
Sabine Scholz-de Wall • 03.September 2024
Für die
„LIEBESLEBEN-Studie – Wissen, Einstellungen und Verhalten zu sexueller Gesundheit und sexuell übertragbaren Infektionen (STI)“ hat die BZgA im Dezember 2023 mehr als 4.600 Personen ab 16 Jahren zu ihrem sexuellen Gesundheitsverhalten und zu ihrem Wissen über sexuell übertragbaren Erkrankungen befragt. Die Daten zeigen einen großen Bedarf an Präventions- und Aufklärungsarbeit rund um HIV und andere STI. Auch eine Verbesserung der Bekanntheit und Annahme spezifischer Angebote insbesondere bei Jugendlichen, wie das Chlamydien-Screening und die HPV-Impfung, ist neben der Enttabuisierung des Themas durch gezielte Aufklärung weiterhin dringend notwendig. Dabei spielen die gynäkologischen Praxen eine wichtige Rolle. Allerdings zeigten sich auch bei den Ärzt:innen Unsicherheiten z.B. zur Abrechnung von STI-Testungen und auch die Tabuisierung von STI machte vor ärztlichen Praxen nicht halt. Deshalb soll auch ein Informationspaket für ärztliche Praxen entwickelt werden. Als Good-Practice-Beispiel wird die Influencer-Kampagne
„#WissenWasRumgeht“ auf Tiktok und Instagram zur Bekanntmachung von Chlamydien benannt.
Finnja Lindemann • 29. August 2024
Feinstaub ist nicht nur ein Problem für unsere Atemwege, sondern kann auch das Leben ungeborener Babys gefährden. Ein Forscherteam aus China hat erstmals den erschreckenden Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und Totgeburten weltweit aufgezeigt.
Die Ergebnisse der Studie "Estimation of stillbirths attributable to ambient fine particles in 137 countries", veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Nature Communications", sind besorgniserregend: Fast die Hälfte aller Totgeburten im Jahr 2015 wurde durch Feinstaubpartikel verursacht. Diese winzigen Partikel entstehen hauptsächlich bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe und sind in stark verschmutzten Gebieten, vor allem in Asien, Afrika und Lateinamerika, besonders verbreitet.
Laut der Studie erhöht eine Feinstaubbelastung über dem WHO-Grenzwert von 10 Mikrogramm pro Kubikmeter das Risiko einer Totgeburt um 11 Prozent. Besonders ältere Schwangere sind stärker gefährdet. Feinstaub kann in die Plazenta eindringen und dort irreparable Schäden anrichten, die die Sauerstoffversorgung des Embryos beeinträchtigen.
Die Folgen für die betroffenen Mütter sind gravierend. Neben dem emotionalen Trauma durch den Verlust des Kindes besteht auch ein erhöhtes Risiko für physische Komplikationen wie Blutungen und Infektionen. Besonders in weniger entwickelten Ländern kommt oft noch soziale Stigmatisierung hinzu. Die Forscher fordern nun dringend Maßnahmen, um die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit von Müttern und ungeborenen Kindern zu schützen.
Sabine Scholz-de Wall • 29. August 2024
Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und die Deutschsprachige Medizinischen Gesellschaft für Paraplegiologie (DMGP) haben eine Update-Version der S2k-Leitlinie „Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei Frauen mit Querschnittlähmung“ vorgestellt. Damit soll
die interdisziplinäre Betreuung von querschnittgelähmten Frauen mit Kinderwunsch und Schwangerschaft auf ein höheres Versorgungslevel gebracht werden. “ In der 70 Seiten umfassende Handlungsempfehlung sind zahlreiche Kapitel überarbeitet, unter anderem zur Epidemiologie, zur medizinischen Versorgung und häufigen Komplikationen, zu Harnwegsinfekten, Thrombosen und zu der Gabe von Antibiotika. Insbesondere die interdisziplinäre Versorgung
sehen die Autor:innen als zentrales Element für ein effektives Behandlungsmanagement, da spezifisches Fachwissen aus den Bereichen Geburtshilfe und Gynäkologie, Paraplegiologie sowie Neuro-Urologie zusammengeführt werden muss. Als optimal wird eine enge Anbindung an ein Querschnittgelähmtenzentrum erachtet, in dem ein interdisziplinäres Team die Frauen auch schon vor Eintritt der Schwangerschaft betreuen kann.
Die Leitliniengruppe weist daraufhin, dass eine Querschnittslähmung per se keine Indikation für einen Kaiserschnitt ist. Vielmehr sollten die Wünsche, Chancen und Risiken der Gebärenden in einem individuellen Geburtsplanungsgespräch erörtert werden.
Sabine Scholz-de Wall• 27. August 2024
In Niedersachsen sind im vergangenen Jahr 67.162 Kinder lebend geboren worden - ein Rückgang von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 71.289 lebend geborenen Kindern, wie das Landesamt für Statistik (LSN) mitteilte. Damit sank die Zahl der Lebendgeburten auf das Niveau des Jahres 2015.
Auch die Geburtenziffer ist um 0,1 gesunken und liegt nach Angaben des LSN bei durchschnittlich 1,42 Kindern, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr. Im bundesweiten Vergleich der Geburtenziffern liegt nur das Land Bremen (1,46) vor Niedersachsen, teilte das LSN mit. Spitzenreiter im Land sei die Stadt Salzgitter mit 1,82 Kindern - die Stadt Oldenburg bildet das Schlusslicht mit 1,11 Kindern.
Das durchschnittliche Alter der Mutter bei der Geburt lag 2023 mit 31 Jahren und 4 Monaten auf dem Vorjahresniveau. Für knapp die Hälfte der Frauen war es das erste Kind.
Die Zahl der totgeborenen Kinder in Niedersachsen nahm in totalen Zahlen zwar ebenfalls leicht ab (286 in 2023 im Vergleich zu 299 in 2022), ihr Anteil bezogen auf die Gesamtgeburtenzahl stieg allerdings von 0,418% im Jahr 2022 auf 0,424% im Jahr 2023 an. Nach einer DESTATIS-Mitteilung von Juli 2023 ist seit 10 Jahren ein Anstieg der Totgeburtenrate in Deutschland zu beobachten. Dafür kann das steigende Alter der werdenden Mütter und der steigende Anteile ausländischer Frauen als Ursachen benannt werden, allerdings können diese Ursachen allein nicht die Zunahme der Totgeburtenquote erklären.
Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 60-jährugen Bestehen der Kath. Fabi Hannover lud wellcome am 15.08.2024 zum Fachtag „Väter heute“ ein. Als Besonderheit war das Angebot kostenlos für alle teilnehmenden Väter gestaltet. Darüber, ob dieser Fakt oder das ansprechende Programm (mit ausschließlich männlichen Referenten) dazu führte, dass im Publikum der Veranstaltung ein sehr hoher Männeranteil zu beobachten war, kann nur spekuliert werden. Fakt ist, dass das Motto der Veranstaltung in drei spannenden Vorträgen aus der wissenschaftlichen (Prof. Dr. Andreas Eickhorst), der praktischen (Heiner Fischer) und der künstlerischen (Mario Wezel) Perspektive betrachtet wurde. Nach einer Mittagspause gab es in 4 Workshops die Gelegenheit zur vertiefenden Auseinandersetzung. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die Wege aufzeigte, Väter zielgruppenspezifisch anzusprechen und Angebote passgenau zuzuschneiden, damit sie von Vätern als Bereicherung für sich und ihre Familie gesehen und genutzt werden.
Sabine Scholz-de Wall• 30. Juli 2024
Jede zehnte Frau leidet nach der Geburt an einer psychischen Störung. Symptome können depressive Verstimmungen (wie Freudlosigkeit, Erschöpfung, Schuldgefühle), verstärkte Ängste oder Zwangsgedanken sein. Diese Belastungen betreffen nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Familien und vor allem die neugeborenen Kinder.
Um betroffenen Frauen zeitnah psychotherapeutische Unterstützung zu bieten, hat das Wahrendorff Klinikum ein neues Angebot für die Region Hannover ins Leben gerufen: die Oberärztin der Tagesklinik und Ambulanz für Frauen, Dr. Anja Wilkening, bietet Dienstags von 13:00 - 17:00 Uhr eine neue Sprechstunde an.
„Unsere Priorität liegt darin, Frauen in dieser schwierigen Phase schnell und gezielt zu unterstützen. Postpartale psychische Erkrankungen können die Bindung zwischen Mutter und Kind sowie das familiäre Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Mit unserer ambulanten Sprechstunde möchten wir betroffenen Frauen und ihren Familien eine verlässliche Anlaufstelle bieten, um gemeinsam Wege aus der Krise zu finden.“
Anmeldung unter Telefon: 05132 90-2336 oder E-Mail: tk-frauen@wahrendorff.de
Laura Babbick • 29. Juli 2024
Bundesministerium für Gesundheit
Der im Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP angekündigte Aktionsplan zur Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels „Gesundheit rund um die Geburt“ wurde nun vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) vorgestellt. Ziel des Aktionsplans ist es, eine gesunde und selbstbestimmte Geburt zu fördern und einen guten Start in das Familienleben zu unterstützen. Dazu werden die Bundesländer vom BMG aufgefordert, sich auf einen einheitlichen Datenerfassungskatalog zur Versorgungslage in Deutschland zu einigen. Die Daten sollen regelmäßig von den Ländern erhoben werden und auch Daten zur Hebammenversorgung beinhalten. Grund hierfür ist die bisher unzureichende Datenlage im Bereich der Hebammenversorgung, die eine verlässliche Beurteilung der Versorgungssituation erschwert.
Der Aktionsplan „Gesundheit rund um die Geburt“ basiert auf dem gleichnamigen Nationalen Gesundheitsziel, das 2017 vom Kooperationsverbund „gesundheitsziele.de“ und unter Beteiligung des BMG entwickelt wurde. Der Aktionsplan enthält weitere Maßnahmen und Querschnittsthemen wie z. B. die Belange von vulnerablen, insbesondere psychosozial belasteten, Gruppen zu berücksichtigen. Einige Maßnahmen wurden bereits von der Regierung und anderen Akteuren umgesetzt, dennoch besteht weiterhin Handlungsbedarf. Im internationalen Vergleich ist Deutschland durch eine relativ hohe Rate an Geburten mit medizinischen Interventionen, einschließlich Kaiserschnitten, gekennzeichnet. Zudem gibt es Beschwerden von Familien und Verbänden über unzureichende geburtshilfliche Betreuungskapazitäten und die Versorgung vor, während und nach der Geburt.
Zu den geplanten Maßnahmen des BMG gehören unter anderem die Prüfung, ob das Thema Stillen in die Mutterschaftsrichtlinie aufgenommen werden kann, die Überprüfung, ob systemische Fehlanreize für die hohe Anzahl an Interventionen in der Geburtshilfe verantwortlich sind und es soll eine fortlaufende Überprüfung der qualitätssichernden Maßnahmen wie Beschwerdemanagement und Qualitätsmanagement unterstützt sowie die Einhaltung medizinischer Leitlinien gewährleistet werden.
Der von der Bundesregierung veröffentliche Aktionsplan Gesundheit rund um die Geburt steht kostenfrei auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit unter www.bundesgesundheitsministerium.de zum Download zur Verfügung.
Laura Babbick • 29. Juli 2024
Hypertensive Erkrankungen treten bei 6 – 8 % aller Schwangerschaften auf und verursachen 20 – 25 % der perinatalen Mortalität. in den Industrieländern stehen sie an führender Stelle der mütterlichen Todesursachen.
Präeklampsie als schwerwiegende Form einer Multisystemerkrankung betrifft 2-5 % der schwangeren Frauen und führt häufig zu mütterlicher und perinataler Morbidität und Mortalität, besonders wenn die Erkrankung früh einsetzt. Jährlich sterben weltweit etwa 76.000 Frauen und 500.000 Babys daran. Zudem erhöht die Erkrankung das lebenslange Risiko für kardiovaskuläre Probleme, weshalb eine strukturierte Nachsorge notwendig ist.
Vorhersage und Prävention sind nur begrenzt möglich. Eine frühzeitige Evaluation im ersten Schwangerschaftstrimester kann Frauen mit hohem Risiko identifizieren, was präventive Maßnahmen ermöglicht. Dies erlaubt auch eine gezielte Überwachung zur Früherkennung und Behandlung von Komplikationen. In der klinischen Praxis gibt es Überschneidungen mit anderen Formen plazentarer Dysfunktion wie der fetalen Wachstumsrestriktion (FGR). Das Management der Schwangerschaftspathologie sollte so weit wie möglich evidenzbasiert und interdisziplinär erfolgen, weshalb aus diesem Grund eine Leitlinie veröffentlich wurde, die alle an der Betreuung von hypertensiven Schwangerschaften beteiligten Fachkräfte anspricht. Die Leitlinie ist zum Download verfügbar unter dem AWMF-Leitlinien-Register.
Laura Babbick • 15. Juli 2024
Springer Pflege,
Springer Medizin Verlag GmbH
Das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt veranstaltete am 05. Juni einen digitalen Fachtag zum Thema „Eltern werden in Zeiten von Knappheit und Krise“. Heutzutage stehen werdende Eltern vor einer Vielzahl von herausfordernden Entscheidungen und schwierigen Lebensbedingungen. Sie sehen sich hohen gesellschaftlichen Erwartungen gegenüber und finden gleichzeitig nur wenig unterstützende Rahmenbedingungen vor. Diese Herausforderungen spiegeln sich in der Arbeit von Hebammen und anderen Fachkräften im geburtshilflichen Bereich wider und führen dazu, dass neben der medizinischen Betreuung oft auch psychologische und emotionale Unterstützung geleistet werden muss. Welche Rolle Hebammen bei der Unterstützung von Eltern in Krisenzeiten spielen, wird in dem Kurzbeitrag in der Fachzeitschrift HebammenWissen beleuchtet.
Laura Babbick • 15. Juli 2024
Das Projekt „Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe“ des pro familia Bundesverbandes wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert. Ziel des Projektes ist es, Diskriminierung, unzureichende Versorgung und Gewalterfahrungen während der Schwangerschaft oder unter der Geburt entgegenzuwirken und für reproduktive Gerechtigkeit zu sensibilisieren. Im letzten Jahr wurden mehrere Veranstaltungen zu diesen Themen organisiert. Diese richteten sich in erster Linie an Fachkräfte der Schwangerenversorgung, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung sowie an junge Engagierte im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte. Die Dokumentation der Winter School, welche vom 4. Bis 8. Dezember 2023 stattfand, mit dem Titel „Selbstbestimmung und Vielfalt in der Geburtshilfe stärken“ fasst die wesentlichen Inhalte der Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden zusammen. An den fünf Tagen nahmen 19 Hebammen, Gynäkologinnen, Medizinstudierende und Studierende der Hebammenwissenschaft teil und tauschten sich darüber aus, wie die Geburtshilfe gerechter gestaltet werden kann. Die Schwerpunktthemen der eingeladenen Referierenden waren intersektionale Perspektiven auf eine gerechtere Hebammenversorgung, Anti-Rassismus in der Geburtshilfe, queersensible Hebammenarbeit und die Begleitung nach einem negativen oder traumatischen Geburtserlebnis. Die barrierefreie Dokumentation der Winter School ist unter diesem Link verfügbar: www.profamilia.de/fileadmin/profamilia/Projekt_Geburtshilfe/Doku_Winterschool_2023_barrierefrei.pdf
Sabine Scholz-de Wall • 10. Juli 2024
Bisher gibt es in Niedersachsen kein standardisiertes Verfahren für die Anerkennung von Fortbildungen für Hebammen. In der Praxis können derzeit somit alle Anbieter nach eigenem Ermessen festlegen, mit wie vielen UE in welchem Bereich eine Fortbildungsveranstaltung ausgewiesen wird. Um diesen Prozess klar zu regeln, hat der HVN sich an das Ministerium gewandt und um Klärung gebeten. Denkbar wäre z. B. eine Prüfung durch den Berufsverband, vergleichbar mit dem Verfahren für Ärzt:innen bei der ÄKN. Alternativ könnte die Beantragung und Prüfung auch direkt über das Ministerium erfolgen.
Sabine Scholz-de Wall • 09. Juli 2024
Kurz vor der geplanten Verabschiedung des Aktionsplans zur Umsetzung des
9. Nationalen Gesundheitsziels hatten die GVG und die AG Geburt des Kooperationsverbundes gesundheitsziele.de für den 24.06. zum hybriden Fachgespräch zum Thema „Gesundheit rund um die Geburt: Der Aktionsplan – Herausforderungen und Chancen für die Zukunft“ eingeladen. Die 130 Teilnehmenden erlebten eine sehr spannende Veranstaltung (siehe auch unser Bericht unten vom 25. Juni), die per Videodokumentation aufgezeichnet wurde.
Die beim Fachgespräch mitwirkenden Akteur:innen zu den Themenfeldern Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Entwicklungsphase im ersten Lebensjahr brachten es deutlich zum Ausdruck: Ein Kulturwandel in der Geburtshilfe ist dringend notwendig!
Nun sind sowohl die gesamte Aufnahme als auch Highlights des Fachgesprächs dem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/@gvg-impulsgeberfursoziales4811/videos zu finden. Die AG bittet ausdrücklich um großzügige Verbreitung des Videos, um die notwendigen Forderungen mit Blick auf den Aktionsplan und die entsprechende Umsetzung des Nationalen Gesundheitsziels zu fördern. Weitere Informationen zum Fachgesprächs und auch der mittlerweile veröffentlichte Aktionsplan der Bundesregierung sind auf der Homepage der GVG zu finden. Dort ist auch eine Registrierung für den Newsletter möglich, um regelmäßig Informationen zu erhalten.
Finnja Lindemann • 02. Juli 2024
Welche Fortschritte wurden nach knapp 50 Jahren Frauengesundheitsbewegung bereits errungen? Wie steht es um die geschlechtssensible Gesundheitsversorgung? Und welcher Handlungsbedarf besteht (noch immer) für mehr Geschlechtergerechtigkeit und Frauengesundheit?
Die Impu!se enthält auch einschlägige Artikel und Themen rund um die Geburt wie zum Beispiel das Best-Practice-Projekt der Hebammenzentren Bremen oder einen Beitrag von Dr.in Dagmar Hertle zur Versorgungssituation von Schwangeren.
Sabine Scholz-de Wall • 25. Juni 2024
Am 24. Juni kam in Berlin erstmals wieder in Präsenz die Arbeitsgruppe „Gesundheit rund um die Geburt“ zusammen, um über die weiteren Umsetzungsschritte für das 9. Nationale Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt zu diskutieren. Ein wehmütiger Moment war die Verabschiedung von Ulrike Hauffe, eine der Mitautorinnen dieses Gesundheitsziels, die sich nun endgültig in den Ruhestand begeben möchte. In einer berührenden Ansprache bedankte sich Thomas Altgeld (LVG & AFS Nds. HB e.V.), der Vorsitzende der AG, bei Frau Hauffe für die langjährige engagierte Mitarbeit und warf auch einen Blick über den Tellerrand. Seit 1978 hat sich Ulrike Hauffe auf vielfältige Weise für die Verbesserung der Frauengesundheit eingesetzt und für einen Kulturwandel in der Geburtshilfe gekämpft.
Im Anschluss an die AG-Sitzung fand dann in hybridem Format die Veranstaltung GESUNDHEIT RUND UM DIE GEBURT: DER AKTIONSPLAN - HANDLUNGSBEDARF UND CHANCEN FÜR DIE ZUKUNFT statt, an der vor Ort knapp 30 Personen und im digitalen Format über 120 Personen teilnahmen. Die Eröffnungsansprache hielt Dr.in Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen, MdB), die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Bundesregierung. Auch sie würdigte zu Beginn ihrer Rede die Arbeit von Ulrike Hauffe für die Verbesserung der Frauengesundheit und sprach dann über die Bestrebungen der Bundesregierung in Bezug auf die Umsetzung des 9. Nationalen Gesundheitsziels, die unter anderem die Idee von einer Stabsstelle im Bundesministerium beinhalten. Im Anschluss sprach Thomas Altgeld in seiner Funktion als Arbeitsgruppenleiter der AG „Gesundheit rund um die Geburt“ von den vielen Hindernissen, die die Umsetzung des 9. Nationalen Gesundheitsziels nach wie vor erschweren und blockieren. Er betonte den salutogenetischen Ansatz des Gesundheitsziels und die Bedeutung für die Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen in Form des zu erstellenden Aktionsplans. Er schloss mit einem nachdrücklichen Appell an die Gesellschaft, sich mehr für dieses wichtige Thema zu öffnen um (werdenden) Eltern und ihren Kindern einen gesunden Start zu ermöglichen. Die rege Teilnahme der digital zugeschalteten Teilnehmenden zeigte das große Interesse am Thema. Thomas Altgeld beantwortete die Fragen und Beiträge aus dem Chat. Diskutiert wurden hier unter anderem die Forderung nach der Etablierung hebammengeleiteter Kreißsäle als Regelversorgung und die Bedeutung der 1:1 Betreuung für werdende Eltern. Es gab auch Kritik an der Nicht-Einbeziehung von Männerberatungsstellen im Aktionsplan des BMG sowie die Forderung nach der Finanzierung der sprechenden Medizin und der interdisziplinären Vernetzung der Berufsgruppen.
Im Weiteren sprach Dr.in Silke Heinemann aus dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) über den kurz vor seiner Verabschiedung durch das Bundeskabinett befindlichen Aktionsplan der Bundesregierung. Sie legte das Augenmerk auch auf das Thema des Fachkräftemangels, der die geburtshilfliche Versorgung in Deutschland zunehmend erschwert. Als nächste Rednerin sprach Prof.in Dr.in Reinhild Schäfers (Institut für Hebammenwissenschaft an der medizinischen Fakultät der Universität Münster) über die Stellung der Hebammen im Gesundheitssystem. Laut WHO-Definition gehören Hebammen zu den Primärversorger:innen. Sie sind damit neben Ärtz:innen gleichberechtigte Ansprechpartner:innen für gesunde Schwangere und Gebärende. Deshalb ist insbesondere im Sinne der Frauen eine vertrauensvolle und kooperative interdisziplinäre Kooperation zwischen diesen Berufsgruppen in höchstem Maße wünschenswert. Dies sollte sich auch in der monetären Anerkennung der Hebammenleistungen widerspiegeln. Schäfers betonte, dass die Versorgung der (werdenden) Eltern derzeit viel zu stark auf Apparatemedizin ausgerichtet ist, während „die sprechende Medizin“ noch eine zu geringe Bedeutung hat. Im Statement von Prof. Dr. Ekkehard Schleußner (Universitätsklinikum Jena) wurden die Fortschritte bei der S3-Leitlinienentwicklung thematisiert. Hier ist bereits eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit sichtbar. Diese Arbeit im „geburtshilflichen Team“ sieht er auch im praktischen Sektor als bedeutende Basis für eine qualitativ gute geburtshilfliche Betreuung an. Das Arbeitsmodell des Hebammenkreißsaals beschrieb Schleussner als gute und sichere Betreuungsform. Abschließend mahnte er an, Lösungen für den Fachkräftemangel zu finden, um die Herausforderungen der nächsten Jahre lösen zu können. Die nächste Rednerin in der Runde war Mechthild Paul vom Nationalen Zentrum Frühen Hilfen (NZFH). Sie betonte, dass die Weichen für das gesamte Leben in dieser frühen Lebensphase gestellt werden und dass epigenetische Studien belegen, dass mütterlicher Stress in der Schwangerschaft sich in Form von kindlichen Entwicklungsverzögerungen auswirkt. Daher sind z. B. Schwangere in Armutslagen besonders gefährdet. Sie hielt ein Plädoyer dafür, dass trotz des bestehenden Kostendrucks Mütter und Kinder in den Mittelpunkt gestellt werden müssen. Die flächendeckende Umsetzung von Lotsendiensten beschrieb sie als eine gute Lösung insbesondere für sozial Benachteiligte. Gleichzeitig führt diese Unterstützung auch zu einer Entlastung des (Klinik-)Personals. Schließlich sprach sie das Informationswirrwarr an, dem Mütter und Väter ausgesetzt sind und betonte die Bedeutung einer evidenzbasierten Information mit klarer Destination. Das letzte Statement kam von Katharina Desery. Die Vorständin von Mother Hood e. V. thematisierte die hohe Fallzahl im geburtshilflichen Bereich. Ca. 700.000 Geburten im Jahr betreffen ebenso viele Mütter, Partner:innen und Kinder. Ihr Augenmerk lag hier auf dem Recht auf selbstbestimmte Entscheidung, das sie als grundlegend bezeichnete. Sie legte allen Anwesenden ans Herz, diesen Gedanken bei der Betreuung stets im Blick zu haben und sich zu fragen, was wünscht sich die Frau und was könnte ihre Situation noch verbessern. Ihr Appell an die Politiker:innen war, im Gespräch zu bleiben, den Frauen und Familien zuzuhören und aktiv zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung beizutragen.
Zum Abschluss hatten die Politikerinnen in der Runde noch einmal die Gelegenheit, ihre persönliche Essenz aus dem Gehörten zu formulieren. Das „miteinander im Gespräch bleiben“, Hartnäckigkeit und Zusammenhalt wurden hier als wichtige Punkte benannt. Des Weiteren wurde aufgeführt, dass gewährleistet sein muss, dass zukünftige Generationen in Sicherheit aufwachsen, um sich so gut als irgend möglich entwickeln zu können. Auch das Initiativrecht für Hebammen und die Bedeutung der peripartalen psychischen Gesundheit der Frauen wurden thematisiert. Die abschießenden Worte sprach Ulrike Hauffe. Sie betonte noch einmal, dass das 9. Nationale Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt weit mehr als nur die gesundheitliche Versorgung beinhaltet. Neben dem Gesundheitsministerium sind hier viele weitere Ministerien gefordert, um ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept zu entwickeln. Die Erfahrungen, die die Familien im Kontext mit Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und früher Kindheit machen, sind lebenslänglich prägend. Die Umsetzung des salutogenetische Ansatzes durch das multiprofessionelle Team soll Eltern in ihren Kompetenzen stärken. Ein (politischer) Kulturwandel hin zu einer stärkeren Wertschätzung von Familien ist eine Grundvoraussetzung, die von der kommunalen bis zur Bundesebene umgesetzt werden muss. Auch finanzielle Fehlanreize müssen abgebaut werden, während die Entwicklung von evidenzbasierten Leitlinien in verständlicher Sprache ausgebaut werden muss. Dabei ist eine gute interprofessionelle Zusammenarbeit unterstützt durch Lotsendienste anzustreben. Das Thema Gesundheit rund um die Geburt muss die Bedeutung bekommen, die ihm aufgrund seiner zahlenmäßigen Häufigkeit und seiner lebenslangen Auswirkungen zukommt.
Sabine Scholz-de Wall • 21. Juni 2024
Das Warten auf die Krankenhausreform im Bund führt in Niedersachsen weiterhin zu unkontrollierten Kreißsaalschließungen, die die Löcher in der flächendeckenden geburtshilflichen Versorgung größer werden lassen.
Aktuell haben die Kliniken Neu-Mariahilf in Göttingen sowie die Helios Klinik Herzberg die Schließung ihrer Abteilungen für Gynäkologie und Geburtshilfe angekündigt. „Wir dürfen nicht mehr länger stillhalten – es wird allerhöchste Zeit, dass das Land Niedersachsen die Bedarfe ermittelt und die Vernetzung der Kliniken fördert, um die Versorgung der Bevölkerung mit Geburtshilfe jetzt und in Zukunft gewährleisten zu können.“, sagt Hilke Schauland, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Niedersachsen e.V. (HVN).
Der HVN macht bereits seit Jahren auf das Problem der dünner werdenden Versorgung aufmerksam. „Die Geburt ist der häufigste Grund, warum Menschen ein Krankenhaus aufsuchen. Es ist ein guter, wichtiger aber im jetzigen System nicht profitabler Grund. Deshalb werden immer weitere Kliniken und Eltern von der Schließung der Kreißsäle betroffen sein, bis die Politik handelt!“
Finnja Lindemann • 18. Juni 2024
Das Berliner Klimaforschungsinstitut MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) bestätigt erstmals wissenschaftlich den langfristigen Nutzen städtischer Umweltzonen für die Gesundheit von Kindern . Ein Kernergebnis lautet: Allein das Glück, die Zeit im Mutterleib und das erste Lebensjahr in einer Gegend mit statt ohne Umweltzone zu verbringen, führt bis zum fünften Geburtstag im Schnitt zu 13 Prozent weniger Verschreibungen von Asthma-Arzneien. Die Studie beschreitet neue Wege bei der Evaluation von Umwelt- und Klimapolitik.
Finnja Lindemann • 18. Juni 2024
Angesichts des sich verändernden Klimas, vermehrten Umweltkatastrophen und verstärkten Ängsten entschieden sich viele Frauen trotz Kinderwunsches gegen eine Schwangerschaft. Die Sorge um die Folgen des Klimawandels hält rund drei Millionen Menschen in Deutschland davon ab, Kinder zu bekommen. In dem Podcast "Kinderwunsch zwischen Endzeitstimmung & Hoffnung" wird kritisch über das Thema aufgeklärt und die verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
"Die Rahmenbedingungen für Familien (..) müssen sich drastisch verbessern. Nur so werden Frauen und Männer in die Lage versetzt wirklich unabhängige Entscheidungen zum Thema Kindern zu treffen, die nicht von Sorgen oder Zwängen beeinflusst sind. Das Ergebnis ist dabei offen..." (29:19 min)
Sabine Scholz-de Wall • 10. Juni 2024
Mehr Gesundheit rund um die Geburt ist eine zentrale Herausforderung für eine moderne Gesundheits- und Familienpolitik. Vor diesem Hintergrund wurde 2017 das vom Kooperationsverbund gesundheitsziele.de entwickelte Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ veröffentlicht.
Die Autor:innen des Nationalen Gesundheitsziels begrüßen grundsätzlich die Vorlage eines Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung des nationalen Gesundheitsziels und möchten am 24. Juni 2024 mit politischen Vertreter:innen in einem hybriden Fachgespräch zum Thema „Gesundheit rund um die Geburt: Der Aktionsplan - Handlungsbedarf und Chancen für die Zukunft“ über die notwendigen Entwicklungen sprechen und Sie dazu einladen.
Sabine Scholz-de Wall • 14. Juni 2024
Das Frauen- & MädchenGesundheitsZentrum Region (FMGZ) Hannover e.V. macht mit neuen Werbepostkarten auf seine Angebote rund um das Thema Mädchenberatung aufmerksam.
Mädchen finden im FMGZ einen geschützten Raum, in dem sie frei über ihre Probleme, Gedanken und Wünsche sprechen können. Fragen rund um Wohlbefinden und Gesundheit, beispielweise über
Liebe, Körper, Aussehen, Sexualität, Pubertät und Erwachsenwerden, Probleme in der Familie, alles rund um die Monatsblutung, Verhütung, ungewollte Schwangerschaft, Ängste, Selbstverletzungen, Trauer, Einsamkeit, Übergriffe in den social media, Mobbing, Transgeschlechtlichkeit oder Lesbischsein, erster Besuch bei einer Frauenärztin/einem Frauenarzt…
werden dort vertraulich beantwortet.
Zu diesen und anderen Anliegen oder Themen kann telefonisch Kontakt aufgenommen und ein Termin für ein Gespräch vereinbart werden. Gern kann dazu auch eine Freundin oder eine andere Vertrauensperson mitgebracht werden. Wer nicht selbst vorbeikommen kann oder möchte, wird telefonisch oder per E-Mail beraten. Außerdem gibt es beim FMGZ Informationen über andere Beratungsstellen in der Region Hannover.
Sabine Scholz-de Wall • 13. Juni 2024
In diesem Jahr fand der Fachtag unter dem Thema Eltern werden in Zeiten von Knappheit und Krise – (ethische) Konflikte und mögliche Lösungsstrategien statt. Ein bisschen Aufregung gab es im Vorfeld, denn das angestrebte Präsenzformat ließ sich in diesem Jahr mangels Anmeldungszahlen nicht umsetzen. Kurzerhand erfolgte die Umstellung in ein digitales Format und so konnte ein großes, interdisziplinär zusammengesetztes Interessent:innenfeld erreicht werden.
Empathisch und präzise moderiert durch Carola Schede, erlebten die rund 85 Teilnehmenden einen hochinteressanten Fortbildungstag. Gleich zu Beginn gab es hohen Besuch, denn das Grußwort sprach die Staatssekretärin des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, Dr.in Christine Arbogast. Über den Vormittag folgten, aufgelockert durch Bewegte Pausen, die von Laura Babbick angeleitet wurden, vier Vorträge zu den Themen Das bewegt Eltern in Krisenzeiten (Leonie Schulte), Über- Unter- und Fehlversorgung in der Schwangerschaft (Dr.in Dagmar Hertle), Familien mit Kindern mit besonderen Entwicklungsverläufen (Dr.in Monika Seifert) und Wochenbettbetreuung – Gratwanderung zwischen Wirtschaftlichkeit und angemessener Versorgung (Prof.in Dr.in Susanne Simon). Nach der Mittagspause gab es einen weiteren Input zum Thema Geburtshilfe zwischen ökonomischen Zwängen und dem Anspruch auf Selbstbestimmung (Dr.in Tina Jung) und dann startete die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion. Es diskutierten Dr.in Katharina Hartmann (Mother Hood e.V.), Dr.in Dagmar Hertle (Barmer Institut für Gesundheitsforschung und AKF), Dr.in Tanja Meyer (MdL, Bündnis 90/Die Grünen), Claudia Schüßler (MdL, SPD) und Dr.in Helena Ludwig-Walz (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Nach einigen Statements durch die Teilnehmenden öffnete Carola Schede die Diskussion auch für die Teilnehmenden. Es entwickelte sich ein lebhafter Austausch, und die Teilnehmenden konnten angefüllt mit vielen neuen Impulsen zur Umsetzung des 9. Nationalen Gesundheitsziels aus der Veranstaltung gehen. Um den erfolgreichen Veranstaltungstag mit den Worten von Leonie Schulte zusammenzufassen: „Wir brauchen eine Politik, die Perspektiven bietet und Lösungen findet, Menschen, die füreinander einstehen und eine Gesellschaft, die Mut macht.“
▮ Veranstaltungsdokumentation (nur für Teilnehmende zugänglich)
Finnja Lindemann • 30. Mai 2024
Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof.in Dr. in Rainhild Schäfers wurde mit Unterstützung des Deutschen Hebammenverbandes und aller seiner Landesverbände ein Fragebogen entwickelt, um die Umsetzung des S3-Leitlinie Vaginale Geburt am Termin abzufragen und daraus die Betreuungssituation der werdenden Familien ableiten zu können. Zur Teilnahme an der Befragung sind alle klinisch tätigen Hebammen aufgerufen. Die Erhebung ist anonym, dauert etwa 20 Minuten.
Sabine Scholz-de Wall • 25 April 2024
2024 geben nun 10 Hebammen einen Einblick in ihre Arbeit in den verschiedenen Versorgungsbereichen und erzählen, was sie an ihrem Beruf besonders lieben, welche Aufgaben ihnen immer wieder am meisten Freude machen und was sie ändern würden, wenn sie politische Entscheidungen treffen könnten. In den Videobotschaften zeigen Hebammen auf, warum sie einen eigenen Personalschlüssel, eine eigene Leistungsgruppe innerhalb der Krankenhausplanung, eine gesicherte Vergütung und einen eigenen Tarif benötigen und warum die Eins-zu-eins-Betreuung dringend umgesetzt werden muss.
Statement von Ulrike Geppert-Orthofer,
Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes: "Mit unserer diesjährigen Aktion zum Welt-Hebammentag zeigen wir, warum Frauengesundheit ohne Hebammen nicht zu denken und schon gar nicht zu erreichen ist. Hebammen machen den Unterschied!"
Sabine Scholz-de Wall • 30. April 2024
Das Kinderschutz-Zentrum Hannover hat den Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Er ist in zwei Versionen (lang und kurz) online verfügbar und gibt einen Überblick zu den alten und neuen Herausforderungen im Arbeitsalltag, die das Team gemeinsam bewältigt hat. Als besonders herausragend in dem sehr ereignisreichen Jahr wird die Weiterentwicklung der Social Media Kampagne der niedersächsischen Kinderschutz-Zentren in Zusammenarbeit mit der Kreativagentur bluehouse beschrieben.
Sabine Scholz-de Wall • 24. April 2024
Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Niedersachsen hat gemeinsam mit dem Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt ein neues Themenheft mit dem Titel:
Gut versorgt? Gesundheit rund um die Geburt für Geflüchtete herausgegeben. Knapp ein Drittel der Geflüchteten in Deutschland sind Frauen, davon ist ein hoher Anteil schwanger und benötigt geburtshilfliche Versorgung. Die sehr heterogenen und fremdbestimmten Sammelunterkünfte sind meist für längere Zeit der zentrale Lebensmittelpunkt. Die Unterstützung bei der Inanspruchnahme geburtshilflicher Versorgung ist in dieser verletzlichen Lebenssituation besonders wichtig. Bei der perspektivenreichen Fachtagung der Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Nds., des Aktionsbüros rund um die Geburt Nds. und des Flüchtlingsrats Nds. am 24.08.2023 konnten Fachkräfte sensibilisiert werden, gute Praxisbeispiele kennenlernen und sich – nicht zuletzt für eine verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit – austauschen. Die Ergebnisse der Veranstaltung wurden in dem Themenheft zusammengestellt.
Sabine Scholz-de Wall • 24. April 2024
Die
Dokumentation des zweiten Webinars der profamilia zum Thema „Queere Schwanger- und Elternschaft“
vom 17. Oktober 2023 ist online zugänglich. So können nun alle, die keine Gelegenheit hatten, direkt am Webinar teilzunehmen, einen Einblick zu den Inhalten der Veranstaltung erhalten. Darüber hinaus wurden praktische Tipps und Literaturempfehlungen aufbereitet, so dass Fachkräfte der Schwangerenversorgung, Geburtshilfe und Wochenbettbetreuung dort ausführliche Informationen über das Projekt und die Veranstaltungen finden können. Der Link darf gern weitergeleitet und geteilt werden, um mehr Sichtbarkeit für die Erfahrungen und Bedürfnisse von queeren Menschen rund um die Geburt zu schaffen. Ergänzend sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass auch die
Dokumentation des ersten Webinars „Gewalt vs. Selbstbestimmung in der Geburtshilfe“ frei zugänglich ist.
Sabine Scholz-de Wall • 16. April 2024
Die aktuelle Ausgabe von Dr. med. Mabuse hat den Schwerpunkt Kinder und Familie Es geht unter anderem um die Themen Umgang mit Ängsten und Furcht, Schattenkinder, Bindungsförderung, Kommunikation bei ernsthafter Erkrankung der Eltern, Mutter werden mit psychischer Erkrankung, Beratung von Eltern mit intergeschlechtlich geborenem Kind und vieles mehr. Auch außerhalb des Schwerpunkts gibt es viele lesenswerte Artikel. Die Zeitschrift kostet 13,00 Euro und kann über den untenstehenden Link online bestellt werden.
Laura Babbick • 15. März 2024
Daten rund um die Geburt und Versorgungsangebote durch Hebammen
In Deutschland werden jährlich rund 780.000 Kinder geboren. Zählt man Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüche hinzu, dann sind etwa 1 Mio. Frauen im Jahr zu versorgen. Es gibt seit Jahren Defizite in der Versorgung von Schwangeren, Gebärenden, Müttern und Kindern. Die Hebammenversorgung spielt dabei eine zentrale Rolle, da Begleitung, Gesundheitsförderung und Empowerment wichtige Aspekte einer guten Versorgung sind. Hebammen sind Expert:innen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Eine Eins-zu-eins-Betreuung während der Geburt und eine aufsuchende Wochenbettbetreuung für alle Wöchnerinnen sind Ziele einer guten Versorgung, denen Frauen gemäß § 24d SGB V einen Anspruch haben. Bisher gibt es jedoch keine zuverlässigen Daten zur Hebammenversorgung in Deutschland, im Gegensatz zu anderen Gesundheitsberufen. Um Transparenz zu schaffen, bietet das BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) im Rahmen seines Versorgungskompasses allgemeine Daten rund um Schwangerschaft und Geburt sowie spezifische Daten zur Hebammenversorgung an. Die interaktiven Grafiken und Landkarten ermöglichen es den Nutzer:innen, eigene Fragestellungen zu beantworten, z. B. zu zeitlichen Verläufen oder regionalen Unterschieden. Das Papier erläutert den methodischen Hintergrund und stellt einige zentrale Ergebnisse zur Versorgungslage dar. Der Versorgungskompass steht allen Interessierten frei zur Verfügung.
Laura Babbick • 15. März 2024
Eine Arbeitshilfe für Hebammen und Gynäkolog:innen
Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach bringen viele Veränderungen mit sich, die die Partnerschaft beeinflussen können, oft auch negativ. Untersuchungen zeigen, dass Frauen während dieser Phasen ein erhöhtes Risiko für Häusliche Gewalt haben, welche ein weit verbreitetes Problem darstellt und oft verschwiegen wird. Deshalb sollte die Frage nach Gewalterfahrungen routinemäßig im Betreuungsprozess von Gynäkologen:innen und Hebammen gestellt werden. Um Betroffene zu unterstützen, haben der Berliner Hebammenverband und der Berufsverband der Frauenärzte eine Broschüre erstellt.
Finnja Lindemann • 13. März 2024
"Was jetzt für die Geburtshilfe und Frauengesundheit in Deutschland zu tun ist"
Die jüngste Veröffentlichung des Positionspapiers "Klimakrise - was jetzt für Geburtshilfe und Frauengesundheit in Deutschland zu tun ist" durch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Zusammenarbeit mit zahlreichen weiteren Gesellschaften, Verbänden und Arbeitsgemeinschaften ist von höchster Aktualität.
Angesichts der alarmierenden Zunahme von prä- und perinataler Morbidität und Mortalität infolge der Umwelt- und Klimakrise ist eine dringende Reaktion erforderlich. Die FIGO, als führende internationale Fachgesellschaft, hat bereits die Verbindungen zwischen der Klimakrise und den Gesundheitsrisiken in ihrem Komitee für Klimawandel und toxische Umweltbelastungen klar herausgestellt. Es wurden konkrete Maßnahmen zur Förderung eines klimafreundlichen Verhaltens in Kliniken und Praxen entwickelt. Nun liegt es an Ärzten und politischen Entscheidungsträgern, diese Empfehlungen aufzugreifen, zu unterstützen und flächendeckend umzusetzen.
Das Positionspapier wirft einen detaillierten Blick auf die Hauptgesundheitsprobleme der Klimakrise im Bereich der Geburtshilfe und macht strukturelle Defizite deutlich. Schwangere, Neugeborene und Kleinkinder sind besonders vulnerable Gruppen für die Folgen von Hitzestress und Dehydrierung, wie in dem Papier beschrieben. Ziel ist es, konkrete Lösungsansätze zu identifizieren und ein aktives Handeln in Gang zu setzen, um diese Gesundheitsrisiken einzudämmen und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.
Finnja Lindemann • 13. März 2024
Broschüre des Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachsen e.V
"Jungen Eltern eines intergeschlechtlichen Kindes wünsche ich die Ruhe, ihre eigene Unsicherheit zu überwinden nach einer so seltenen Diagnose. (...) Sie, als Hebamme, können da eine wohltuende Stütze sein."
Die Broschüre des Landesverbands Intergeschlechtliche Menschen klärt über Intergeschlechtlichkeit auf und wie Geburtshelfer:innen eine unterstützende Rolle einnehmen können. Eingeleitet wird das Thema mit einem sehr berührenden Brief einer Mutter an betreuende Hebammen. Es lohnt sich reinzuschauen.
Finnja Lindemann • 28. Februar 2024
Neue AWMF-Leitlinien ab 2024
Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) ist ein Zusammenschluss aus über 100 Fachverbänden in Deutschland. Sie koordinieren die Entwicklung von medizinischen Leitlinien.
Im Januar 2024 sind gleich zwei AWMF-S2-Leitlinien veröffentlicht worden, die im Kontext von Schwangerschaft und Familienplanung relevant sind.
In der "S2e-Leitlinie Ersttrimester Diagnostik und Therapie @ 11-13+6 Schwangerschaftswochen" geht es um spezielle Untersuchungen z.B. auf Fehlbildungen, Chromosomenstörungen und Plazentaprobleme (z.B. hoher Blutdruck, Eiweißausscheidung und intrauterine Wachstumsretardierung). Für einen Teil der dabei erkennbaren Probleme existieren im ersten Trimenon Lösungsansätze, die Eltern können intensiv beraten werden, die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Schwangerschaftsproblem später manifestiert, kann hinausgezögert und gesenkt werden.
Die "S2k-Leitlinie Nicht hormonelle Empfängnisverhütung" gibt einen umfangreichen Überblick zu den nicht-hormonellen Verhütungsmethoden sowie deren Anwendung und Effektivität. Die Leitlinie trägt damit einem gesellschaftlichen Meinungswandel in Deutschland Rechnung, der eine hormonelle Verhütung zunehmend kritischer sieht oder ablehnt und auch Männern mehr Verantwortung bei der Familienplanung überträgt.
Sabine Scholz-de Wall• 22. Januar 2024
Test zur Mental Load in Haushalt und Familie
Während im beruflichen Kontext die sinnvolle und faire Organisation, Planung und Verteilung der Aufgaben durch eine dafür qualifizierte Person (Manager) als ein besonders relevanter und verantwortungsvoller (und daher gut bezahlter) Teil der Arbeit akzeptiert ist, wird diese Aufgabe bei der Care-Arbeit oft völlig vergessen. Die Mental Load oder „unsichtbare Last der Verantwortung“ als bedeutsamer Anteil der Care-Arbeit bleibt auch in modernen Familienkonzepten häufig unbeachtet und wird daher kaum wertgeschätzt, tragen doch vermeintlich alle ihren Teil zum gelingenden Familienleben bei.
Es ist aber ein großer Unterschied, ob eine Person ihre „Mithilfe“ in Haushalt und Familienarbeit anbietet oder ob eine Person diese Verantwortung letztendlich trägt. Und es ist gar nicht so einfach, eine passgenaue individuelle Lösung zu finden, die am Ende alle zufriedener macht. Der Mental Load-Test@home versteht sich als eine Einladung zum Gespräch über die Verteilung der Care-Arbeit im Privaten sowohl für kinderlose Paare, Paare mit Kindern und Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen. Ausprobieren lohnt sich!
Finnja Lindemann • 10. Januar 2024
Koordinierungszentrum Frühe Hilfen-Frühe Chancen
Das Koordinierungszentrum Frühe Hilfen-Frühe Chancen hat ein Workbook zum Thema armutssensibles Arbeiten in Familien erarbeitet. Das Workbook soll Wissen vermitteln, statistische Daten bieten und Impulse für die Reflexion der eigenen Haltung liefern. Es soll Sie zu Handlungen motivieren, die armutssensibel und präventiv wirken, um die Folgen familiärer Armut zu lindern.
Das Workbook kann kostenfrei auf der Homepage der Region Hannover oder im unten stehenden Link heruntergeladen werden.
Sabine Scholz-de Wall • 05. Januar 2024
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung hat dem Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt die Zusage für eine weitere Förderung im Jahr 2024 erteilt. Damit kann die Arbeit an der Umsetzung der im 9. Nationalen Gesundheitsziel Gesundheit rund um die Geburt festgelegten Ziele fortgesetzt werden, um die Versorgungs-, Betreuungs- und Unterstützungsangebote für (werdende) Eltern und Familien in Niedersachsen zu optimieren und Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Sabine Scholz-de Wall • 08. Dezember 2023
Nach einer gemeinsamen Initiative der Länder Deutschland, Kolumbien, Zypern, Kirgisistan, Luxemburg, Nigeria, Slowenien und Togo nahm die UNESCO das Hebammenwesen am 06. Dezember 2023 in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Damit würdigt das UNESCO-Komitee die herausragende Rolle der Hebammen für den Erhalt und den Fortbestand der Menschheit.
Hebammen stehen Gebärenden weltweit zur Seite. Sie stehen für Kontinuität der Betreuung und individuelle Unterstützung der natürlichen Prozesse Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit von Müttern, Kindern und Familien. Durch die Verbindung von Intuition und evidenzbasierter Forschung schlagen sie Brücken zwischen empirischem und traditionellem Wissen.
Weitere Informationen
Sabine Scholz-de Wall • 06. Dezember 2023
Am 01. Dezember 2023 jährte sich zum 2. Mal die Herausgabe von Niedersachsens Ernährungsstrategie. Aus diesem Grund fand ein Get together in Hannover statt. Das Programm enthielt Impulsvorträge von namhaften Referent:innen wie z.B. Eva Zovko, der neuen Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung, es wurde eine Live-Podcast-Aufnahme mit Dr. Michael Marahrens, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gemacht und am Nachmittag gab es ein Open-Space mit Barcamp.
Auf Anregung des Aktionsbüros wurden auch Inhalte des 9. Nationalen Gesundheitsziels- namentlich die Themen Ernährung in der Schwangerschaft und im erstem Lebensjahr des Kindes mit besonderem Fokus auf das Thema Stillen - im Podcast und für ein Barcamp aufgegriffen.
Am Nachmittag wurden die Impulse aus den Barcamps in Kurzvorträgen an die gesamte Teilnehmer:innengruppe kommuniziert und die Mitarbeiter:innen des ZEHN konnten diese für die Weiterarbeit im Rahmen des nun verstetigten Projektes der Niedersächsischen Ernährungsstrategie mitnehmen.
Sabine Scholz-de Wall• 25. November 2023
Am 25. November erinnern Frauen seit 2011 durch das Ablegen von rosafarbenen Rosen vor Kreißsaaltüren und Kliniken daran, dass sie dort bei der Geburt ihrer Kinder Gewalt erfahren haben. Auch Angehörige und Fachpersonal beteiligen sich am Roses Revolution Day und machen gemeinsam mit den Frauen durch das Teilen von Bildern der Rosen-Niederlegung in den sozialen Medien auf die erlebte und miterlebte Gewalt aufmerksam.
Bei Roses Revolution Deutschland finden sich ausführliche Informationen und es können auch kostenlose Postkarten bestellt werden, die den abgelegten Rosen beigelegt werden können.
Die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe e.V. (DGPFG) hat eine sehr lesenswerte Stellungnahme verfasst, die von der Homepage der Gesellschaft heruntergeladen werden kann.
Das Aktionsbüro bietet gemeinsam mit den Frühen Hilfen am 22. und 29. November eine zweiteilige digitale Fortbildung mit den Schwerpunkten Geburtshilfliche Gewalt in Niedersachsen und Folgen von Gewalt im 1. Lebensjahr an. Beide Veranstaltungen sind fast ausgebucht.
Sabine Scholz-de Wall • 08. November 2023
Auszeichnung von fünf Preisträger:innen
Am 07. November verlieh das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung zum 22. Mal den Juliane Bartel Medienpreis. Mit diesem Preis werden Autor:innen ausgezeichnet, die in ihren Beiträgen nachdrücklich, empowernd oder auch auf unterhaltsame Weise die Gleichstellung von Frauen und Männern thematisieren und Rollenkonflikte sichtbar machen. Die Jury, in der bei der Vorauswahl u.a. die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, der Bundesverband für Regie, die „Initiative Klischeefrei“, der Landesfrauenrat und die Landesmedienanstalt vertreten waren, hatte aus 187 Einsendungen (Rekord!) in den vier Kategorien „Shorts“, „Doku Visuell“, „Doku Audio“ und „Fiktion & Entertainment“ insgesamt 20 Beiträge für den diesjährigen Preis nominiert. Im Kleinen Sendesaal des NDR-Landesfunkhauses erfolgte in Anwesenheit des Ministers für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Dr. Andreas Philippi die feierliche Preisverleihung, die in diesem Jahr zusätzlich durch einen Sonderpreis ergänzt wurde. In der Kategorie „Shorts“ wurde der Beitrag „FEIERABEND – Folge: Elternzeit“ von Florian Hacke mit der Juliane ausgezeichnet. In weniger als 2 Minuten zeigt uns der diesjährige Sieger dieser Kategorie, wie erschreckend wenig wir bisher in Sachen Gleichstellung bei der Care-Arbeit in der Familie erreicht haben. Auch sehenswert aus Hackes Serie ist übrigens die Folge Mutterinstinkt…
Finnja Lindemann • 26. Oktober 2023
Finanzielle Unterstützung für schwangere Frauen ohne Versicherungsschutz
Die Region Hannover hat im Frühjahr 2022 Gesundheitsfonds eingerichtet, welcher Menschen ohne Krankheitsversicherung unterstützen und notwendige Behandlungen, Heil- und Hilfsmittel, Medikamente und Zuzahlungen finanzieren soll.
Nun will die Region einen neuen Geburtenfonds, speziell für schwangere Frauen ohne Krankenschutz einrichten. Der Geburtenfonds richtet sich an mittellose schwangere Frauen, die seit mindestens drei Monaten in der Region Hannover leben und für die kein Anspruch auf Leistungen zur medizinischen Versorgung aus einer Krankenversicherung oder dem Sozialleistungsrecht ermittelt werden konnte. Dafür sind zunächst insgesamt 180.000 Euro bis 2026 eingeplant.
Die finale Entscheidung fällt am 14. November 2023 bei der Regionalversammlung.
Finnja Lindemann • 25. Oktober 2023
Freie Heilberufe bitten Bundeskanzler um Hilfe (Pressemitteilung)
Die Vertreter der freien Heilberufe, darunter Apotheker, Ärzte und Zahnärzte, warnen vor drastischen Verschlechterungen in der flächendeckenden medizinischen Versorgung.
In einer Bundespressekonferenz in Berlin riefen Gabriele Regina Overwiening (Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), Dr. Andreas Gassen (Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV) sowie Martin Hendges (Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV) die Politik, insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz, zu raschem Handeln auf. Sie führten verschiedene Probleme an, darunter übermäßige Bürokratie, unzureichende finanzielle Mittel, mangelnde Berücksichtigung der Heilberufler bei der Digitalisierung und einen Fachkräftemangel.
Diese Entwicklungen bedrohen die flächendeckende medizinische Versorgung mit Apotheken, Arztpraxen, Psychotherapiepraxen und Zahnarztpraxen sowie die mittelständische Struktur, die rund eine Million wohnortnahe Arbeitsplätze und soziale Stabilität bietet. Die Vertreter der freien Heilberufe sehen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbachs Politik als eine Bedrohung für diese Struktur und berichteten, dass der Minister in den bisherigen Gesprächen wenig Verständnis für die Anliegen der Freiberufler gezeigt habe.
Sabine Scholz-de Wall• 27. September 2023
Vom 2. bis 8. Oktober findet die diesjährige Weltstillwoche statt, die seit 1991 unterstützt durch Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF in 120 Ländern abgehalten wird. Die World Alliance for Breastfeeding Action (WABA) hat für dieses Jahr den Slogan "Enabling breastfeeding, making a difference for working parents" konzipiert, aus dem der Runde Tisch Stillförderung das deutsche Motto "Stillen im Beruf - kenne deine Rechte" abgeleitet hat. Die diesjährige Weltstillwoche soll dazu beitragen, die Arbeitnehmerinnenrechte Stillender bekannter zu machen und Stillen im Beruf zu fördern.
Bislang gilt Deutschland nur als moderat stillfreundlich und hat deshalb 2021 die Nationale Strategie zur Stillförderung verabschiedet, um die Stillfreundlichkeit und Stillmotivation zu erhöhen und die Rahmenbedingungen für das Stillen zu verbessern.
Die Weltstillwoche bietet die Gelegenheit, durch lokale Aktionen und in sozialen Medien auf das Thema Stillen (und Beruf) aufmerksam zu machen und dazu zu informieren. Am 5. Oktober gibt es unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 0 60 40 00 eine Telefonaktion mit Expert:innen aus dem Bundesfamilienministerium, der Charité und der Universität Halle-Wittenberg.
Das Netzwerk Gesund ins Leben und zahlreiche Akteur:innen und Institutionen klären in der Weltstillwoche über die aktuelle Rechtslage auf und geben wertvolle Praxis-Tipps. Die klare Botschaft: Stillen und Beruf sind vereinbar.
Finnja Lindemann • 04. August 2023
Schwangere Frauen sind durch die veränderte Speichelzusammensetzung anfälliger für Karies. Kariesbakterien können nach der Geburt durch den mütterlichen Speichel auf das Kind übertragen werden und bei diesem frühzeitig die Milchzähne schädigen. Hormonell bedingt ist bei Schwangeren zudem das Zahnfleisch aufgelockert, so dass leichter Zahnfleischentzündungen entstehen können. Diese gelten als Risikofaktor für Frühgeburten und ein niedriges kindliches Geburtsgewicht.
Da die mütterliche Mundgesundheit den Verlauf der Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes stark beeinflussen kann, wurde für gesetzliche krankenversicherte Schwangere ein zahnärztliches Frühpräventionskonzept entwickelt. Es umfasst zunächst zwei Untersuchungen für die Schwangere und später drei Untersuchungen für Mutter und Kind.
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) rät dazu, bereits bei Planung einer Schwangerschaft die Zahn- und Mundgesundheit überprüfen und bei Bedarf behandeln zu lassen. Dies gilt übrigens für die gesamte Familie, denn natürlich können auch andere Familienmitglieder durch ihren Speichel Kariesbakterien übertragen!
Über den unten eingefügten Link ist eine kostenlose Broschüre der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde der MHH erhältlich, die ausführliche Informationen zur Zahnpflege und zur zahnärztlichen Gesundheits(früh)förderung gibt.
▮ Flyer: www.mhh.de/fileadmin/mhh/elternschule/ [PDF]
Finnja Lindemann • 06. Juli 2023
Katja, inzwischen Mutter, berichtet von ihrem über lange Jahre bestehenden Kinderwunsch, der schließlich in Spanien durch eine (in Deutschland verbotene) Embryonenspende erfüllt wurde. Der Film zeigt sachlich und dennoch emotional auf, dass es hier sowohl aus Klient:innensicht als auch aus der Perspektive der behandelnden Ärzt:innen den Bedarf gibt, in Deutschland endlich einen legalen rechtlichen Rahmen für diese Thematik zu schaffen, auch, um Vorurteile abzubauen und Transparenz zu ermöglichen.
"Der Krebs ist zurück, ich bin schwanger und kämpfe dieses Mal nicht alleine". Katrin hat Krebs und erwartet ein Baby. Die ARD Dokumentation berichtet über die Höhen und Tiefen zwischen Schwangerschaft und Chemotherapie, die Katrin und ihrem Mann Quentin in dieser Zeit begegnen. Mit viel Kraft blicken sie auf ihr persönliches Wunder, Baby Emma.
▮ Film: Babyglück trotz Krebs
Sabine Scholz-de Wall • 03. Juli 2023
Bündnis Gute Geburt übermittelt Stellungnahme an vier Bundesministerien
Das Bündnis Gute Geburt, ein Zusammenschluss aus verschiedenen bundesweit tätigen Organisationen, hat eine Stellungnahme zur Versorgung rund um die Geburt und zur Umsetzung eines Aktionsplans zum Nationalen Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt" an die Bundesministerien für Gesundheit (BMG), für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Bildung und Forschung (BMBF) sowie an die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Dr.in Kirsten Kappert-Gonther, adressiert und fordert eine Qualitätsoffensive, um dem Notstand in der Versorgung von Frauen, Kindern und Familien in Deutschland entgegenzuwirken.
In dem Papier wird auch die Einrichtung einer Koordinierungsstelle auf Bundesebene angeregt, um die Aktivitäten der Berufsverbände, des Bundes sowie der Länder und der Kommunen im Interesse der Frauen- und Familiengesundheit für ein zielführendes Reformwerk zusammenzubringen. Der vollständige Wortlaut der Stellungnahme ist über den unten eingefügten Link verfügbar.
▮ Stellungnahme: Stellungnahme-Nationales-Gesundheitsziel
Sabine Scholz-de Wall • 22. Juni 2023
Gesundheit rund um die Geburt: Best-Practice-Beispiele für Niedersachsen
Und dann war er da, der Fachtag, auf den wir uns schon so sehr gefreut haben. Nach einem Grußwort aus dem Ministerium, das von Frau Dr.in Reinelt überbracht wurde, gelang es den Referentinnen trotzt tropischer Temperaturen, die Teilnehmenden mit ihren Vorträgen schwungvoll durch die fünf Unterziele des 9. Nationalen Gesundheitsziels zu führen. In vier Workshops konnten vertiefende Einblicke in die Vortragsthemen Interdisziplinäre Schwangerenvorsorge, Wiedereingliederungsmodell für Hebammen, Neue Wege in der Wochenbettbetreuung und Familiensprechstunden genommen werden und in den Pausen war ein reger informeller Austausch zu beobachten. Im Abschlussvortrag zu den Lebenswelten und Rahmenbedingungen hielt Ulrike Hauffe als Mitautoren des 9. Gesundheitsziels das Publikum bis zum Schluss in ihrem Bann, so dass die ca. 100 Teilnehmenden am Ende des Tages mit vielen neuen Ideen und Impulsen versehen nach Hause gehen konnte und hoffentlich für jede/n etwas zum Mitnehmen und/oder Weiterdenken dabei war. Wir sagen Danke an alle, die dabei waren und durch ihre aktive Mitarbeit und den wertschätzenden Umgang zum Gelingen unserer 2. Fachtagung beigetragen haben!
▮ Veranstaltung: www.gesundheit-nds-hb.de/veranstaltungen
Sabine Scholz-de Wall • 28. Juni 2023
Nach derzeit geltendem Recht ist die Eizellspende in Deutschland verboten. Frauen bzw. Paare mit Kinderwunsch umgehen dieses Verbot durch Inanspruchnahme bestehender Möglichkeiten im Ausland. Auf politischer Ebene wird darüber diskutiert, ob es ethisch besser vertretbar wäre, einen entsprechenden rechtlichen Rahmen dafür auch in Deutschland zu schaffen.
Am 15. Juni richtete das Zentrum für Gesundheitsethik (ZfG) an der Akademie Loccum in Kooperation mit dem Institut für experimentelle Medizin am Arbeitsbereich Medizinethik der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel eine Fortbildungsveranstaltung zur Eizellspende in Deutschland aus. Nach der Begrüßung durch Ruth Denkhaus, Prof.in Dr.in Claudia Bozzaro und Stefanie Weigold wurde das Thema in fünf Vorträgen -
Die Eizellspende als Verfahren zur Behandlung ovarieller Infertilität
(Prof. Dr. Kentenich, Berlin),
Ethische Aspekte der Eizellspende (Prof.in Dr.in Wiesemann, Göttingen),
Zwischen Arbeit, fremdnütziger Biomedizin und biologisch-genetischer Verwandtschaft. Intersektionale feministische Perspektiven auf den Eizelltransfer (Dr.in habil. Schultz, Frankfurt),
Empirische Studien zu Praktiken der Eizell"spende" in Großbritannien und Spanien (Dr.in Weis, Leicester) und
Eizellspende in Österreich - wie hat sich die Situation seit der Legalisierung entwickelt (Dr.in Petrovits, Wien) - aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und sehr lebhaft und kontrovers diskutiert. Der sorgsame Schutz der Spenderinnen wurde als besonders sensibles Feld bei einer zu schaffenden Gesetzgebung herausgearbeitet.
▮ Rechtliche Regelungen im Ausland: bundestag.de
Sabine Scholz-de Wall • 28. Juni 2023
Am 17. Mai wurde durch Christoph Eilers eine Kleine Anfrage an den Niedersächsischen Landtag gerichtet. Der Abgeordnete, der sich auch in der Initiative Gute Geburt im Landkreis Cloppenburg engagiert, fragte angesichts des nahenden Endes der Projektlaufzeit des Aktionsbüros Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen nach dem Stand der Umsetzung der geplanten Projektmaßnahmen, der Nachhaltigkeit der Pläne bzgl. der noch offenen Arbeitspakete und den Plänen der Landesregierung zur Verlängerung bzw. Verstätigung des Projektes in Anbetracht der drohenden oder vorhandenen erheblichen Versorgungsdefizite für Schwangere, Gebärende, Wöchnerinnen und Kinder.
Der vollständige Wortlaut der Fragen und die Antworten der Landesregierung vom 31. Mai sind über den unten eingefügten Link frei zugänglich. Eine konkrete Perspektive zur Zukunft des Aktionsbüros wird hier noch nicht aufgezeigt.
▮ Kleine Anfrage des Abgeordneten Christoph Eilers: landtag-niedersachsen.de
Sabine Scholz-de Wall • 31. Mai 2023
Am 30. Mai fand auf Einladung der SPD-Frauen in Kooperation mit dem "Bündnis Gute Geburt“ ein Speeddating mit Bundesminister Karl Lauterbach statt, der sich den Fragen der Bündnis-Frauen rund um das Thema Geburt stellte. Die Mitarbeiterinnen des Aktionsbüros waren in der fast 400 Personen starken Zuhörer:innengruppe vertreten und hörten moderiert durch Maria Noichl und Ulrike Häfner (Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF)) aus erster Hand, wie Katharina Desery (Mother Hood e.V., Bündnis Gute Geburt) und Ulrike Geppert-Orthofer (DHV, Bündnis Gute Geburt) zunächst in einer Präsentation das
Bündnis Gute Geburt vorstellten. Dann hatten Juliane Beck (Arbeitskreis Frauengesundheit e.V.), Silke Tamm-Kanj (Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsbeauftragten (BAG), Bündnis Gute Geburt), Dr. Nadine Scholten (Uniklinik Köln, Bündnis Gute Geburt) und Ulrike Hauffe (Mitautorin des 9. Nationalen Gesundheitsziels, Bündnis Gute Geburt) die Gelegenheit, dem Bundesminister Fragen zu stellen. Unter anderem wurden dabei die grundlegende Reform der Geburtshilfe in Deutschland, die Umsetzung der 1:1-Betreuung sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Hebammen thematisiert. Karl Lauterbach zeigte sich als sehr interessierter und gut informierter Gesprächspartner, der seinen Mitarbeiter fleißig Notizen machen ließ und sich am Ende ehrlich für den Austausch bedankte. Eine Wiederholung in ähnlicher Form wird angestrebt. Von der Veranstaltung wurde ein Mitschnitt angefertigt, der zeitnah auf der Seite der ASF zur Verfügung gestellt werden soll.
▮ Mitschnitt: asf.spd.de/aktuelles
Finnja Lindemann • 17. Mai 2023
Am 15. Mai waren die Mitarbeiterinnen des Aktionsbüros mit 2 Postervorträgen zu den Themen "Das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen - Praktische Umsetzungsschritte des nationalen Gesundheitsziels" und "Das Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ - Überblick zur Gutachtenlage in Deutschland" auf dem 17. Deutschen Hebammenkongress vertreten. Der Kongressbesuch bot Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung und gab zudem die Möglichkeit, Einblick in die aktuellen Themen der Hebammenforschung zu nehmen.
▮ Hebammenkongress: www.hebammenkongress.de
▮ Posterpräsentationen: www.hebammenkongress.de/poster
Finnja Lindemann • 05. Mai 2023
Der Internationale Hebammentag wird jedes Jahr am 5. Mai gefeiert, um die bedeutsame Arbeit von Hebammen auf der ganzen Welt zu würdigen. Hebammen sind unverzichtbar für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Müttern, Neugeborenen und Familien. Sie bieten nicht nur individuelle Unterstützung bei der Geburt, sondern auch während der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der Stillzeit. Damit begleiten sie Frauen in dieser außergewöhnlichen Lebensphase intensiv und sorgen für ein positives Geburtserlebnis.
Wir danken allen Hebammen für ihre wertvolle Arbeit und ihr Engagement!
Der Deutsche Hebammen Verband (DHV) hat zum Welt-Hebammentag verschiedene Stimmen zu acht zentralen Versorgungsbereichen eingefangen. In den Videostatements berichten Hebammen und auch Mütter über ihre Erfahrungen in der Geburtshilfe. Außerdem stellen sie deutliche Appelle an die Politik, welche das Herzstück der diesjährigen Aktion zum Welthebammentag des DHV bilden.
Sabine Scholz-de Wall • 21. April 2023
Am 18.04.2023 traf sich eine Gruppe von über 50 Personen im Hotel Weserschlösschen in Nienburg, um über die Veränderung der geburtshilflichen Landschaft ins Gespräch zu gehen, die sich durch das Krankenhausreformgesetz, das Niedersächsische Krankenhausgesetz und die von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie du Geburtshilfe (DGGG) formulierten Forderungen nach Abschaffung der Level 3- und 4-Geburtskliniken ergeben werden. Die Teilnehmenden kamen aus den Berufsgruppen der Hebammen, Frauen- und Kinderärzt*innen und der Gesundheitsökonomie. Auch Landespolitiker*innen der Grünen (Dr.in Tanja Meyer), SPD (Karin Emken) und CDU (Volker Meyer), die Vorsitzenden des Niedersächsischen Hebammenverbandes (Hilke Schauland und Susanne Huhndorf), die Sprecherin des Aktionsbündnisses Gesundheit (Veronika Bujny) rund um die Geburt und das Aktionsbüro Gesundheit rund um die Geburt in Niedersachsen waren anwesend und suchten miteinander nach Lösungen, um in Niedersachsen eine vielfältige, sichere und individuelle geburtshilfliche Versorgung unter Berücksichtigung der Veränderungen, zu gewährleisten. Durch mehrere Vorträge und eine Kleingruppenarbeit wurde das Thema beleuchtet und in der abschließenden Podiumsdiskussion auch kontrovers mit den politischen Vertreter*innen diskutiert. Dr.in Tanja Meyer sprach hier den vom Aktionsbüro unter Mitarbeit des Runden Tisches Geburtshilfe zu entwickelnden Aktionsplan an und sagte zu, sich dafür stark zu machen, um die Strukturen für dessen konkrete Umsetzung zu etablieren. Dr. Christoph Reiche, Chefarzt der Frauenklinik im Krankenhaus Varel, formulierte den Wunsch, Geburt nicht als Ware zu sehen, die ausschließlich unter ökonomischen Aspekten betrachtet wird. Er wünschte sich vielmehr ein sich gegenseitig stützendes Netzwerk, das gemeinsam Qualitätskriterien entwickelt und Zertifizierungen für Level 3- und 4-Kliniken möglich macht. Darüber hinaus ist s. E. auch eine landkreisübergreifende Politik notwendig, um überregional die Bedarfe zu decken und Kosten aufzuteilen. Auch Veronika Bujny , Sprecherin des Aktionsbündnisses Gesundheit rund um die Geburt, verdeutlichte ihre Hoffnungen an die Kraft der Stimme dieses Netzwerkes, um dann auch im Dialog mit der Politik Gehör zu finden. Die Journalistin Carola Schede moderierte die Diskussion und ermunterte die Teilnehmenden, den Kontakt zur Presse zu suchen und ihre Geschichten dort zu erzählen. Auch der NDR war bei der Veranstaltung anwesend und sendete am Abend in der Sendung Hallo Niedersachsen einen Beitrag dazu.
Sabine Scholz-de Wall • 06. April 2023
Nach 10 Jahren gibt es mal wieder eine Ausgabe von Dr. med. Mabuse mit Schwerpunkt auf den Themenbereichen Schwangerschaft und Geburt. Es geht unter anderem um neue Wege für die Geburtshilfe, Geschichten rund um das Thema Leihmutterschaft, Hypnobirthing, NIPT, Erfahrungen von gleichgeschlechtlichen Paaren in der Geburtshilfe und Babyschlaf.
Auch außerhalb des Schwerpunkts gibt es viele lesenswerte Artikel. Die Zeitschrift kostet 13,00 Euro und kann über den untenstehenden Link online bestellt werden.
Sabine Scholz-de Wall • 11. April 2023
Die Erziehung von Kindern zu einem verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Medien stellt für viele Eltern eine große Herausforderung dar. Elterntalk ermöglicht Müttern und Vätern mit und ohne Migrationshintergrund einen Austausch in der jeweiligen Herkunftssprache. Die moderierten Gesprächsrunden mit anderen Eltern finden üblicherweise zuhause statt. Auch nach 10 Jahren erfreut sich das Angebot der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen noch immer großer Beliebtheit und das Jubiläum soll mit einer Fachtagung gefeiert werden.
Finnja Lindemann • 28. Februar 2023
Im März und April bietet das Netzwerk Gesund ins Leben weitere kostenlose Web-Seminare aus der Reihe „Ernährung von Säuglingen“ an. Die Referentinnen informieren Sie und Ihre Fachkolleg:innen dabei über die aktuellen Empfehlungen zur Ernährung und Bewegung im ersten Lebensjahr.
Der Fokus der 60-minütigen Web-Seminare liegt auf der alltagsnahen Beratung junger Familien. Eingeladen sind alle Multiplikator*innen, die im engen Kontakt mit dieser Zielgruppe stehen und diese beraten.
Sabine Scholz-de Wall • 20. Februar 2023
Vom 4. Februar bis zum 5. Mai 2023 ist ein Film über das Vatersein und was das Vaterwerden mit den Männern macht in der Mediathek von Arte verfügbar. Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen berichten laienverständlich über wissenschaftliche Erkenntnisse zu psychischen und physischen Veränderungen von Männern während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Jahren mit den Kindern. Die Dokumentation begleitet drei Männer in Deutschland, Frankreich und Schweden bei dem großen Erlebnis, Papa zu werden und Vater zu sein.
Finnja Lindemann • 23. Januar 2023
Die DIAKOVERE hat eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, welche Frauen angeboten wird, die seelische Belastungen nach der Geburt empfinden. Die Gruppe richtet sich an alle Frauen, auch diejenigen, die nicht in der DIAKOVERE entbunden haben. Begleitet werden die Frauen durch Petra Ziehe (Krankenhausseelsorge) und Ana Bodanova (Gynäkologin).
Finnja Lindemann • 05. Januar 2023
HEDI wird mit dem Niedersächsischen Gesundheitspreis in der Kategorie eHealth ausgezeichnet.
Hedi ist eine von Expert:innen entwickelte App, welche digitale Unterstützung rund um die Schwangerschaft bietet.